An der Falkensteinerstrasse in Balsthal liegt der Hauptstandort des Heilpädagogischen Schulzentrums, in dem Kinder mit besonderen Bedürfnissen aus dem ganzen Thal-Gäu zur Schule gehen können. Am Montag vor einer Woche konnten am Aussenstandort am Rainweg, der seit einem Jahr in Betrieb ist, mit einer kleinen Feier und einem Tag der offenen Tür neue Räumlichkeiten im Erdgeschoss, die zu den bestehenden im 1. Stock hinzukommen, eingeweiht werden.
Neu wird in Balsthal nun auch ein Klasse mit Oberstufenschülerinnen und -schülern im Bereich Verhalten unterrichtet. Bis anhin wurden im ersten Stock zwei Klassen im Zyklus 1, eine erste und eine 2. Klasse mit insgesamt 13 Schülern und Schülerinnen unterrichtet.
Seit Schulbeginn neue Räume
Seit dem Beginn des neuen Schuljahres werden die neuen Räume am Rainweg im Erdgeschoss genutzt. Sie bieten Bewegungs- und Rhythmikräume, in denen die Schülerinnen und Schüler sich mit Instrumenten und entsprechenden Utensilien bewegen und musizieren können. Ausserdem stehen ein kleines Bistro mit Küche, in der die Oberstufe an zwei Tagen Kochunterricht erhält, und ein Klassenzimmer, in dem zurzeit vier Oberstufenschüler unterrichtet werden, zur Verfügung. Platz hätte es im neuen Schulzimmer für acht Schüler, man startete in Balsthal mit vier, da man im Unterricht auch unter dem Jahr eintreten und sich damit die Klasse noch vergrössern könne, berichtete Standortleiterin Nicole Neuenschwander. Neu sind auch ein Gruppenraum für die Oberstufenklasse und ein Schulleitungsbüro für die Bereichsleiterin Verhalten dazugekommen.
Trotzdem Platzmangel
Nicole Neuenschwander erwähnte auch den prekären Platzmangel an beiden Standorten. Mit dem Standort Rainweg habe es zwar eine wenig Luft gegeben, aber am Hauptstandort fehlten diverse Räume wie Gruppen-, Lehrer- und Sitzungszimmer. «Und die Räume an der Falkensteinerstrasse sind nach heutigen Standards generell zu klein», ergänzte die Heilpädagogin.
Budget wurde eingehalten
Wie Gesamtschulleiterin Regula Meister an der Eröffnung sagte, konnte das vom Kanton bewilligte Budget über 250 000 Franken für den Umbau eingehalten werden. Am Standort Rainweg werden zurzeit 17 Schüler und Schülerinnen unterrichtet, fünf Lehrpersonen, zwei Sozialpädagoginnen und vier pädagogische Mitarbeitende sind für den Schulbetrieb angestellt. Neu kommt an zwei Tagen ein Zivildienst-Leistender zur Unterstützung in der Oberstufe dazu. Der Rhythmikraum wird mit den Klassen des Bereichs Kognition geteilt, da dieser an der Falkensteinerstrasse zugunsten eines weiteren Schulzimmers aufgehoben werden musste. Im herzigen Bistro findet jeweils der Mittagstisch statt.
Wichtiger Bewegungsraum
«Der neue Bewegungsraum ist sehr wichtig, da wir hier keinen Aussenbereich haben, was gerade für Kinder im Verhaltensbereich sehr wichtig wäre», betont Regula Meister. Die Zusammenarbeit mit der Regelschule laufe gut, die Erst- und Zweitklässler dürfen den Pausenplatz des Inselischulhauses mitbenützen. «Erstmals gibt es sogar eine Pause gemeinsam mit den Regelschülern, das kann eventuell auch noch ausgebaut werden.», ergänzt die Gesamtschulleiterin. Regula Meister freut sich über das neue Angebot, im HPSZ in Balsthal auch Unterricht im Bereich Verhalten für Oberstufenschülerinnen und -schüler anbieten zu können: «Die neuen Räume im EG sind gelungen, der Ausbau gefällt uns sehr, das Hochbauamt hat gute Arbeit geleistet.»
Kanton plant Sparmassnahmen
Sie ging aber auch auf die geplanten Sparmassnahmen des Kantons ein: «Der Bedarf an Sonderschulangeboten wird immer grösser, aber gleichzeitig steht ein grosses Sparprogramm im Kanton an, für die nächsten 10 bis 15 Jahre braucht es sicher eine grosse Portion Pragmatismus.» Kantonsrat Mathias Stricker sagte in seiner Funktion als Verbandspräsident der Lehrerinnen und Lehrer während seiner Rede an der Eröffnungsfeier, dass die Zusammenarbeit zwischen der Regelschule und dem HPSZ sehr wichtig sei und in Balsthal besonders gut funktioniere. Er versuche, bei politischen Diskussionen jeweils «Fachlichkeit» hineinzubringen, es habe einen Grund, dass die Gruppen nicht grösser seien. «Ich rate allen Kritikern, sich vor Ort ein Bild zu machen», mahnte der Politiker.