Zugegeben, es war ein grosser Stilbruch, sich nach einem grandiosen Chopin- Konzert in das Restaurant zu begeben, das unter den zwei mittlerweile grünen Bögen beheimatet ist. Ich hatte noch Hunger. Da sass ich da und ass genüsslich meinen McCrispy, als fünf junge Mädchen mit schwerbeladenen Tabletts den Nebentisch einnahmen. Sie alle waren so zwischen fünfzehn und siebzehn Jahre alt und unterhielten sich in Englisch. Vier legten ihre Bretter auf den Tisch und nahmen Platz und die fünfte junge Dame schob ihr Tablett ebenfalls auf den Tisch, schob damit andere ein wenig beiseite, liess es aber zu früh los, so dass die ganze Ladung auf den Boden kippte.
Allesamt schrien sie auf. Die Schuldige sprang zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Nun sprangen die restlichen Mädchen auch auf und standen hilflos rings um die grosse Colapfütze, in der sich langsam die darin liegenden Pommes vollsogen. Sie nahmen ihre Handys hervor und fotografierten die Lache. Es dauerte sicher fast eine Minute, bis die erste Dame sich auf die nahegelegene Toilette begab und mit einer grossen Menge an WC-Papier zurückkam. Der Versuch, all dies in einem Wisch zu reinigen, endete kläglich. Die anderen kicherten nur und standen ratlos herum. Da der Essensraum sich im ersten Stock befand, nahm niemand vom Personal das Unglück zur Kenntnis. Nach geraumer Zeit kam es doch einem anderen Mädchen in den Sinn, Hilfe zu holen.
Ich bin mir sicher, wären dies fünf Mädchen aus unserer Gegend gewesen, hätten die sofort gewusst, was in einem solchen Fall zu tun ist!