Altersarmut – ein Thema, das gerne unter der hiesigen «Käseglocke» unbeachtet bleibt. Viele Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich durch die Pensionskasse und das Drei-Säulen-System finanziell abgesichert. Doch diese Sicherheit ist längst nicht für alle garantiert. Besonders Frauen, die in Teilzeit gearbeitet haben, stehen im Alter oft vor einer ernüchternden Realität.
Manche Paare denken im Ruhestand sogar darüber nach, ob eine Scheidung finanziell vorteilhaft wäre, um von einer höheren Rente zu profitieren. Was absurd klingt, ist die logische Folge eines unzulänglichen Systems. Die Heiratsstrafe belastet viele Paare im Alter.
Besonders tragisch ist die Situation, wenn der Hauptverdiener verstirbt und die Pensionskassengelder plötzlich wegfallen. Zurück bleiben Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, jetzt aber kaum über die Runden kommen. Währenddessen steigen die Krankenkassenkosten ins Unermessliche und Spitäler werden als Aktiengesellschaften geführt. Junge Familien «strampeln» als Doppelverdiener und laufen am Anschlag mit allen Kosten für Kitas und Wohn- und Kassenkosten. Diese Entwicklungen führen zu Unmut, vor allem, wenn man sieht, dass neu Angekommene im Land grosszügige Unterstützung erhalten.
Ist es da verwunderlich, dass viele sich unverstanden fühlen? Die Politik muss handeln und diese Sorgen ernst nehmen – nicht nur aus politischem Kalkül, sondern aus Verantwortung für unsere Gesellschaft. Es geht um die Menschen, die unser Land aufgebaut haben und im Alter Unterstützung brauchen.
Aber ganz «schweizerisch» ja nicht darüber reden, einfach nicht mehr aus dem Haus gehen, kein Kafi mehr in der Stadt …