In Oensingen starteten in diesem Jahr 432 Kinder in ein weiteres Jahr ihrer Primarschul-Karriere im Schulhaus Oberdorf. Auch heuer wieder nahm die Schule an der Aktion «Walk to school» teil. Das Projekt soll der Nutzung von Elterntaxis entgegenwirken.
Im Kindergarten üben die Kinder das Verhalten im Strassenverkehr an der Hand der Eltern. Schwierige Situationen werden gemeinsam eingeübt. In Oensingen organisieren sich die Eltern in Pedibussen: Genau wie ein richtiger Bus verkehrt der Pedibus nach einem «Fahrplan» auf einer bestimmten Strecke und hat eigene «Fahrer». Bloss, dass er sich eben zu Fuss fortbewegt und von den Eltern organisiert und unterhalten wird.
Ab der ersten Klasse sollen Kinder ihren Weg eigenverantwortlich gehen dürfen. Alle Erstklässler erhalten von der Polizei Leuchtwesten, damit die jungen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicher ankommen. Obwohl in Oensingen rund 80 Prozent der Kinder das ganze Jahr zu Fuss oder mit dem Rad zur Schule kommen, entstehen durch Elterntaxis immer wieder brenzlige Situationen und Verkehrsstaus. Die Lehrpersonen der Primarschule legen Wert darauf, dass die Kinder ihren Schulweg selbstständig bestreiten können. Daher nahm die Schule auch heuer am Projekt «Walk to school» teil. Das Projekt wurde vom VCS ins Leben gerufen und soll der Nutzung von Elterntaxis entgegenwirken.
Für den Verzicht gabs Kleber
Um die Kinder zu motivieren, konnten sie täglich Kleber sammeln, wenn sie auf Transporte verzichteten. Ausserdem befassten sich die Klassen mit dem Thema Verkehrssicherheit und Bewegung. Es fanden trotz des Herbstwetters viele Lektionen unter freiem Himmel statt. Ein Anhänger der Sportfachstelle Solothurn, gefüllt mit abwechslungsreichen Fahrzeugen und Outdoorspielsachen, lud zum Spielen und Bewegen ein. Dass Reisen mit dem ÖV Spass macht, erlebten 141 Kinder und 18 Lehrpersonen beim Besuch der Math Science Night in Solothurn. Dieses freiwillige Angebot wird im Rahmen der integrativen Begabten- und Begabungsförderung organisiert.
9950 gelaufene Kilometer Während der «Walk to school»-Aktion gingen die Fahrdienste merklich zurück. Gemeindepräsident Fabian Gloor und die Projektverantwortliche Noelia Trachsel gratulierten den Kindern zu ihrem Erfolg und überreichten der Schule einen Geldpreis, der zur Hälfte von der Gemeinde und zur Hälfte von so!mobil finanziert wurde. Der Schülerrat entschied sich für die Anschaffung neuer Fussballtore für den Pausenplatz.
Die vier Klassen mit der besten «Laufquote » wurden geehrt. Rechnet man die gelaufenen Schulwege der 1. bis 6. Klassen zusammen, ergibt dies 9950 Kilometer! Darauf können die Kinder stolz sein. Sie feierten ihre Leistung beim gemeinsamen Abschluss in der Turnhalle.