TCS-Projekt «Tatort Schule» / Anzeiger Thal Gäu Olten
Prävention mal anders: Stuntmen simulierten einen Verkehrsunfall vor Schülern.

Actiongeladene Prävention

Das TCS-Projekt «Tatort Schule» machte Halt in Wangen bei Olten

Spektakuläre Szenen vor der Schulanlage Hinterbühl in Wangen bei Olten: Rund 70 Oberstufenschüler erlebten jüngst eine eindrucksvolle Verkehrspräventionsshow. Die Aktion ist Teil des Projekts «Tatort Schule» des TCS und zeigt, welche Gefahren Ablenkung und Unachtsamkeit im Strassenverkehr mit sich bringen können. Das Stuntteam von StuckiAction führte den Jugendlichen vor Augen, wie riskant der Schulweg sein kann – und wie sie Unfälle vermeiden können.

An besagtem Freitagmorgen herrschte vor der Schulanlage Hinterbühl in Wangen bei Olten eine spürbare Spannung. Auf einem abgesperrten Abschnitt erlebten rund 70 Schülerinnen und Schüler ein Szenario, das sich so oder so ähnlich auf ihrem Schulweg abspielen könnte. Das Stuntteam unter der Leitung von Marcel Stucki aus Bern inszenierte einen eindrucksvollen Live-Stunt, der die Gefahren von Ablenkung im Strassenverkehr verdeutlichte.

Ein Skater, der Musik hört, ein unaufmerksamer Kickboardfahrer, ein vom Handy abgelenkter Autofahrer und ein heranrasender Velofahrer – all diese Elemente führten zu einer dramatischen Kettenreaktion. Es knallt, als der Stuntman auf die Motorhaube prallt und dann auf die Strasse rollt, während die Velound Kickboardfahrer zu Boden stürzen.

Vertiefung im Unterricht: Verkehrssicherheit nachhaltig fördern
Nach der Stuntshow reflektierten die Jugendlichen in der Aula gemeinsam die beeindruckenden Szenen und das Verhalten der Protagonisten. Im Anschluss übernahm das Team von StuckiAction die Leitung der Workshops, in denen die Schüler in vier thematisch abgestimmten Modulen – Ablenkung, Sichtbarkeit, geteilte Aufmerksamkeit und Unfallprävention – für verschiedene Risikofaktoren sensibilisiert wurden. Der direkte Austausch mit den Stuntprofis ermöglichte den Schülern, Fragen zu stellen und zu verstehen, wie wichtig Konzentration und Vorbereitung sind – nicht nur bei Stunts, auch im Strassenverkehr.

Während die Schüler aktiv an den Workshops teilnahmen, informierte Marcel Stucki die Lehrpersonen über die Plattformen «edu4motion» und «made visible by TCS», welche zahlreiche Materialien zur Verkehrsprävention und Sichtbarkeit bereitstellen und leicht in den Unterricht integriert werden können.

TCS-Projekt «Tatort Schule» / Anzeiger Thal Gäu Olten
Marcel Stucki besprach die eben erlebte Szene mit den Jugendlichen.


Gemeinsam für sichere Schulwege
Mit dem Projekt «Tatort Schule» widmet der TCS sich einer brisanten Problematik: Jährlich ereignen sich auf Schweizer Schulwegen zwischen 500 und 600 Verkehrsunfälle, wobei in 80 Prozent der Fälle Personen verletzt werden. Der TCS-Präsident der Sektion Solothurn, Daniel Bitterli, sowie Geschäftsführer Clemente Piscitelli liessen es sich nicht nehmen, dem Live-Stunt beizuwohnen und unterstrichen die Relevanz solcher Aktionen. «Es ist wichtig, Kinder, Lehrpersonen und Eltern für sichere Schulwege zu sensibilisieren. Bei Jugendlichen ist es schwieriger, ihr Interesse zu wecken, aber mit dem Live-Stunt und den Workshops mit den Stuntmännern können wir sie abholen und sorgen dafür, dass die Botschaft im Gedächtnis bleibt», erklärte Daniel Bitterli.

Lehrpersonen schätzen Engagement
Auch die anwesenden Lehrpersonen zeigten sich begeistert. Janine Schmid, Klassenlehrerin in Wangen, fasste den Vormittag wie folgt zusammen: «Es war ein sehr abwechslungsreicher und spannender Morgen, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Einblicke der Stuntmänner und die Workshops helfen hoffentlich, dass unsere Schülerinnen und Schüler künftig noch sicherer unterwegs sind.»

Text: MGT & Bild: ZVG