An diesem Sonntag von 11 bis 18 Uhr lädt Christoph R. Aerni zur Ausstellung «Vanitas» in sein Atelier in Egerkingen. In einer eindrücklichen Installation widmet der Meister der Aktmalerei sich der Vergänglichkeit des menschlichen Körpers.
Christoph R. Aerni zeigt in der Ausstellung «Vanitas» eine Installation zur Vergänglichkeit. Das tut er mit eindrücklichen Bildern und klaren Worten: «Jeder Mensch, der noch so prüde und verklemmt durchs Leben geht, wird irgendwann vom Bestatter oder Gerichtsmediziner nackt ausgezogen.» Die Aktbilder berühren, sie regen zum Nachdenken an. Das lateinische Wort «Vanitas» steht für die Vergänglichkeit. Es soll daran erinnern, dass man dem Tod nicht entrinnen kann und dass das Sterben gewiss ist. Menschen, jüngere und alte, standen dem Künstler Modell. Nackt, wie sie diese Welt betreten haben – und nackt, wie sie diese auch wieder verlassen werden. Jedem Körper sind die Spuren des Lebens anzusehen. Jeder Körper ist ein bemerkenswert organisiertes Gebilde aus einzelnen Zellen, die zum Erhalt des Lebens miteinander harmonieren. Bis der Alterungsprozess abgeschlossen ist und sich die Seele vom Körper löst.
Ein Leben in Asche
Bilder von nackten alten Menschen seien selbst in einer aufgeklärten Gesellschaft oft noch von Scham behaftet, sogar häufig tabuisiert, bemerkt Aerni. In «Vanitas » erzählt der Meister der Aktmalerei Geschichten von Menschen und ihren Körpern. Er tut dies einfühlsam und ohne Scham – die Bilder zeigen die Endlichkeit des Lebens. Den Auftakt zu dieser Ausstellung machte er mit einem Selbstbildnis. Die porträtierten Menschen – ob jung oder alt – haben eines gemeinsam: Sie sind sich der Vergänglichkeit bewusst. «Memento mori» (Gedenke des Todes) kann in der letzten Lebensphase wohl auch tröstlich sein. Was wir aber genau wissen: Was vom Körper bleibt, ist Asche. Ein schlichtes Gefäss mit Asche ist vor jedem Bild am Fussboden platziert.
Die Ausstellung «Vanitas» gehört zu einer Reihe von Veranstaltungen zum 70. Geburtstag von Christoph R. Aerni. Am 17. November ist Aernis neueste Installation von 11 bis 18 Uhr im Atelier in Egerkingen zu sehen. Um 16 Uhr wird Christoph Schwager «Eine kleine Geschichte» erzählen.