Die sechste Ausgabe der «Guldentaler Geschichten» ist eine mehrfache Jubiläumsnummer geworden: 150 Jahre sind es her, seit in Mümliswil die grösste Baustelle seiner Geschichte anzutreffen war. Vernissage ist nächsten Sonntagnachmittag.
Mit den Arbeiten rund um den Bau eines Wasserfallentunnels standen ab Oktober 1874 allein auf der Südseite der Wasserfalle Tag und Nacht gegen 300 Mann im Einsatz. Ein knappes Jahr später wich der Traum vom goldenen Bahnzeitalter einem bösen Erwachen. Der Konkurs des Unternehmens stürzte viele Einheimische ins Elend. Der Historische Verein Guldental (HVG) begab sich auf Spurensuche und präsentiert exklusiv überraschende neue Erkenntnisse. An zwei 75-Jahr-Jubiläen erinnert diese Ausgabe: Das eine betrifft den FC Mümliswil, der 1949 gegründet wurde und bis heute just in der Jugendförderung wichtige Akzente setzt. Das andere handelt von der Aufrichtung des Kreuzes auf dem schmalen Felsengrat der Barenflue, ein Hochseilakt, in dramatischen Bildern festgehalten.
Endlich nicht mehr das Schlusslicht
Kürzlich ging mit dem Rücktritt von Gemeindepräsident Kurt Bloch eine Ära zu Ende. Seine 41 Jahre im Dienst der Gemeinde verdienen eine Würdigung. Über 70 Jahre hat das bekannte Möbelhaus Kamber hinter sich, seit Gründer Linus Kamber-Strub als Möbelhändler und Bodenleger sein Geschäft eröffnet hatte.
In einem weiteren Artikel begibt sich eine Enkelin auf die Spuren ihres Grossvaters Otto Kohler, der sich auf dem Flumhof als Schreiner betätigt hatte. Ebenfalls mit altem Handwerk zu tun hat ein Beitrag über einen alten Steinbrecher. Über einen Mümliswiler Kaufvertrag aus dem Jahr 1590 berichtet ein Beitrag, der die Leserschaft zum eigenen Weiterforschen einlädt. Zwei weitere Artikel führen in die Zeit des Zweiten Weltkriegs; einer auf den Aussichtspunkt Hohe Winde, wo damals ein Fliegerbeobachtungsposten stand. Der zweite Beitrag führt mitten ins Dorfzentrum zum Bruderklausenbrunnen, der kürzlich restauriert wurde. Er erinnert an ein einzigartiges Ereignis, welches im Mai 1940 im nahen Waldenburgertal viele Menschen stark bewegt hatte: Eine Erscheinung am Nachthimmel wurde als Hand von Bruder Klaus gedeutet. Der zweite Klausenbeitrag beschreibt eine spezielle Sammlung in der Winteri. Endlich hat es Mümliswil geschafft und rangiert 2024 nicht mehr als Schlusslicht im Schweizer Gemeinderanking. Wie weit dies der Internet-Aktion «Save Mümliswil» geschuldet sein mag, bleibt offen. Jedenfalls setzt ein Kommentar zu dieser Promotion den Schlusspunkt der diesjährigen Ausgabe.
TrinkMish sorgen für Unterhaltung
Der HVG lädt Interessierte zur Vernissage des neuen Jahrbuches «Guldentaler Geschichten 2025» ein, die am nächsten Sonntag stattfindet. Alle zwölf Beiträge aus der neuen Ausgabe werden kurz vorgestellt. Man darf gespannt sein auf den Auftritt des Gesangstrios TrinkMish. Die Mümliswilerin Michelle Probst, Mink Schwab und Patricia Moos schreiben ihre Songs selbst und arrangieren eine bunte Auswahl an Cover-Songs vor allem aus dem Bereich der Popmusik. TrinkMish untermalen ihren Gesang dezent mit Gitarre, Ukulele, Klavier und Shruti-Box, oder sie singen Acapella.
Vernissage 6. Guldentaler Geschichten: Sonntag, 17. November, 14.15 Uhr in der Aula Schulhaus Brühl. Sie ist öffentlich und der Eintritt frei.