Der Film «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» von Regisseur Samir wird am 14. Dezember im Kino Capitol Olten gezeigt. Anwesend sind auch die Schriftsteller Alex Capus und Pedro Lenz.
Der Filmverein Lichtspiele, noch immer zu Gast im Kino Capitol, lädt am Samstag, 14. Dezember zu einem besonderen Anlass ein. Der neue Film «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» von Samir wird nochmals ins Programm aufgenommen. Nach der Vorführung des Films um 18.30 Uhr findet ein Gespräch mit Samir und den beiden in Olten lebenden Schriftstellern Alex Capus und Pedro Lenz statt.
In seinem Film widmet sich Samir einem Thema, das sich wie ein roter Faden durch sein dokumentarisches Schaffen zieht: Der Migrationsfrage. Samir, 1955 in Bagdad als Sohn irakisch-schweizerischer Eltern geboren, kam im Alter von sechs Jahren in die Schweiz. Auch seine beiden Gesprächspartner bringen einen Migrationshintergrund mit. Lenz wuchs mit seinem Schweizer Vater und seiner spanischen Mutter in Langenthal auf. Capus wurde in der Normandie als Sohn eines Franzosen und einer Schweizerin geboren und verbrachte seine ersten fünf Lebensjahre in Frankreich.
Anfang der 60er-Jahre kommt es innerhalb Europas zur grössten Migrationsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. Samir arbeitet im Film die Schweizer Geschichte der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter der 60er- und 70er-Jahre auf, die meist unter schwierigen Bedingungen leben mussten. Er hat diese Zeit als Migrantenkind sehr bewusst miterlebt, sie hat ihn geprägt und politisiert. Mithilfe von Animationen, Musik-Clips, Zeitzeugen, privaten Familienfotos und Archivmaterial erzählt Samir die Geschichte der Migration aus den südlichen Nachbarländern in die Schweiz und lässt so diejenigen zu Wort kommen, die die Schweiz der Hochkonjunktur aufgebaut hatten, ohne selbst mitreden zu dürfen.