Mit spitzer Feder

Dietmar Rohrmann

Trump ist nun wieder im Amt. Ohne grosse Einarbeitung unterzeichnet er ein Dekret nach dem andern, was er im Alleingang dank präsidialer Rechte machen darf. Dabei hob er auch gleich zahlreiche Dekrete seines Amtsvorgängers wieder auf.

Die amerikanische Geschichte wird neu geschrieben. Rund 1600 Capitol-Stürmer werden von Trump ohne weiteres begnadigt. Nach Trump solle es in einer modernen Gesellschaft erlaubt sein, zu protestieren. Auch zu den Bränden in Kalifornien äussert sich Trump kritisch, stellt den Katastrophenschutz in Frage und wettert gegen den demokratischen Gouverneur des Bundesstaates. Trump will nach seinen Worten als Friedensstifter in die Geschichte eingehen und spricht dabei den Krieg in der Ukraine an. Er droht Russland unverblümt mit Zöllen, Steuern und Sanktionen, sollte es nicht einem Deal zur Beendigung des Krieges zustimmen. Trump bleibt aber unberechenbar, auch ob die USA die beschlossene milliardenschwere Unterstützung der Ukraine fortsetzt.

Die Europäer sehen in Donald Trump eher eine Gefahr für die Demokratie. Aber viele in den USA und in grossen Teilen der Welt warten mit Zuversicht und Hoffnung auf das Wirken des wohl Mächtigsten. Die meisten Menschen, auch wir in der Schweiz, und besonders die Ukrainer, hoffen auf ein baldiges Kriegsende, das Sterben muss aufhören. Und, ich bin auch dieser Meinung, der Einzige, der das zeitnah schaffen kann, ist der neue, teils ungeliebte Präsident der Vereinigten Staaten. Hoffen wir darauf und sind dann auch bereit, dies anzuerkennen und den Hut vor ihm zu ziehen.