Johanna Bregenzer Stadtarchivarin Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Johanna Bregenzer wird neue Stadtarchivarin in Olten.

Sie liebt alte, ehrwürdige Dokumente

Die Aarauerin Johanna Bregenzer wird neue Stadtarchivarin in Olten

Das Stadtarchiv Olten hat ab nächster Woche eine neue Leiterin: Die Aarauerin Johanna Bregenzer nimmt ihren neuen Job als Stadtarchivarin in Angriff, gleichzeitig übernimmt sie die Verantwortung für die Verwaltungssoftware Gever.

Je zu 40 Prozent wird sie ab dem 3. Februar als Stadtarchivarin und als Verantwortliche bei der Einführung des neuen Verwaltungssystems Gever der Stadtverwaltung Olten im Einsatz sein. Die 30-Jährige, die ein Masterstudium in Geschichte, Wirtschaftsgeschichte und Ökonomie an der Universität Zürich absolviert hat, wird den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung beim Einarbeiten in das neue System zur Seite stehen. Diesbezüglich hat Johanna Bregenzer Erfahrung, da sie bereits in Projekten zur Einführung und Betreuung von Gever, inklusive Durchführung von Schulungen und Erarbeitung von Aktenplänen und Controlling, tätig war.

Zuletzt in Zürich tätig
Die Aarauerin arbeitete zuletzt als Betreuerin von Gemeindearchiven im Staatsarchiv Zürich und betreute in dieser Funktion drei Zürcher Gemeinden bei der integrierten Informationsverwaltung, Bewertung und Erschliessung von Beständen und Betreuung und Unterstützung von Archivbenutzenden. Die Verwaltungssoftware Gever soll den Mitarbeitenden im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt mit erweiterten Funktionen Erleichterungen bringen. «Für die Protokollierung und das Traktandieren in Sitzungsprozessen bringt Gever zum Beispiel grosse Vorteile», erklärt die Fachfrau. Gever sei eine Ablagefunktion für alle Geschäfte der Verwaltung, die dort zentral abgelegt und bearbeitet werden können. Zu Beginn werde die neue Software im Bereich des Stadtpräsidiums als Pilotprojekt eingeführt.

Zwei verschiedene Bereiche
«Beide Aufgaben haben ihren Reiz, ich freue mich auf die verschiedenen Herausforderungen », sagt die neue Stadtarchivarin. Sie arbeite gerne mit Menschen zusammen und freue sich darauf, den Mitarbeitenden die neue Software näher zu bringen. «Aber ich bin auch froh, dass ich nicht immer vor einem Bildschirm sitzen muss, sondern im Archiv auch mit alten, analogen Objekten zu tun habe», gesteht Johanna Bregenzer. Sie arbeite zwar gerne digital, liebe aber auch alte, «ehrwürdige» Dokumente. «Es ist immer ein spezielles Gefühl, wenn man ein Schriftstück oder eine Fotografie aus alten Zeiten vor sich hat», so die leidenschaftliche Archivarin. Die älteste Urkunde, die Johanna Bregenzer in den Händen hielt, war ein Kaufbrief aus dem 14. Jahrhundert. Sie sei sehr gespannt, was sie im umfangreichen Oltner Archiv finde.

190 Privat- und 150 Vereinsarchive
Nebst den üblichen Dienstleistungen wie die Betreuung und Unterstützung von Archivbenutzenden erfüllt das Stadtarchiv in einer zweiten Etappe mit der Nachbearbeitung von privaten Archiven und Nachlässen einen Parlamentsauftrag. Es beherbergt aktuell rund 190 Privatarchive, 150 Vereinsarchive und 50 Firmenarchive mit einem Bezug zur Geschichte der Stadt Olten, deren Erschliessungsgrad sehr unterschiedlich ist. Diese Bestände werden konservatorisch aufbereitet und gemäss den Standards des Stadtarchivs erschlossen. Privat bleibt Johanna Bregenzer vorerst in Aarau wohnhaft, dort sei ihr ganzes Beziehungsnetz. «Der Pendelweg nach Olten ist ja mit dem Zug kein Problem», schaut sie freudig auf ihren neuen Arbeitsort.

Text: MGT & Bild: ZVG