Das Haus der Fotografie in Olten präsentiert mit «To heal a world» eine ganz besondere Ausstellung. In Kooperation mit dem Internationalen Roten Kreuz- und Rothalbmondmuseum werden bis am 4. Mai rund 600 Fotografien aus mehr als 160 Jahren humanitäre Hilfe gezeigt.
Damit wird ein Einblick in ein bisher nur wenig erforschtes, riesiges Kulturerbe ermöglicht. Gleichzeitig hinterfragt die Ausstellung, die bis am 4. Mai dieses Jahres zu sehen ist, die Bilder der humanitären Arbeit und unseren Blick darauf. Die Bilder humanitärer Einsätze sind allgegenwertig und gehören seit mehr als einem Jahrhundert zu unserem Alltag. Oft wirken sie so unmittelbar und eindeutig, dass man als Betrachter glaubt, genau zu verstehen, worum es geht, ohne daran zu denken, was ausserhalb des Bildes passiert. Die Realität vor Ort ist jedoch stets komplexer als ihre Darstellung, diese kann immer nur Fragmente festhalten.
Mehr als zweijährige Recherche
Mit über 600 Fotografien von 1850 bis heute zeigt «To heal a world» das Ergebnis einer mehr als zweijährigen Recherche in den Sammlungen des MICR, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC). «Die Ausstellung beleuchtet ein reiches fotografisches Erbe, das in unserem Land bewahrt wird», sagt Pascal Hufschmid, Museumsdirektor des IKRK-Museums in Genf und Co-Kurator der Ausstellung. «Sie spiegelt alle Herausforderungen des humanitären Völkerrechts wider und regt dazu an, unseren Blick auf die Bilder von Konflikten und Naturkatastrophen, die wir täglich in den Nachrichten sehen, zu überdenken.» Dabei zeigt die Ausstellung im Haus der Fotografie sowohl Bilder für die Öffentlichkeit, welche versuchen, die Dringlichkeit der humanitären Hilfe zu vermitteln, als auch private Fotografien. «To heal a world» beinhaltet Arbeiten bekannter Fotografinnen und Fotografen, unter anderem der weltberühmten Agentur Magnum Photos, wie Werner Bischof und Susan Meiselas. Es werden aber auch Bilder von direkt Betroffenen sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung gezeigt. Ein Teilbereich der Ausstellung präsentiert zudem die Arbeiten des Fotografen Alexis Cordesse mit persönlichen Fotos von Migrantinnen und Migranten.
Den Nutzen der Fotografie betonen
Für die Co-Ausstellungskuratorin Nathalie Herschdorfer geht es darum, den Nutzen der Fotografie hervorzuheben und zu zeigen, was diese Bilder über unsere Zeit aussagen: «Das Wissen über die Vergangenheit, über unsere Geschichte wurde häufig mittels Schriftdokumenten erlangt. Doch die Geschichte der humanitären Arbeit kann nicht ohne die Geschichte der Fotografie berichtet werden.» Die Erfindung der Fotografie im Jahr 1839 liegt nur 25 Jahre vor der Gründung des IKRK 1864 – ihre Schicksale sind eng miteinander verknüpft. Es sei schwieriger denn je, sich die humanitäre Arbeit ohne Bilder vorzustellen.
Öffnungszeiten: Mi 14-18 Uhr, Do 14- 20 Uhr (Apéro-Time 17.30-20 Uhr, ein Getränk gratis), Fr 14-18 Uhr, Sa/So 11- 17 Uhr.
Infos: ipfo.ch