Die Abstimmung vom 9. Februar ist vorbei. 69,8% des Schweizer Stimmvolkes hat die Umweltverantwortungsinitiative abgelehnt. In den Abstimmungsunterlagen schrieben Bundesrat und Parlament unter anderem: «Das Angebot an Produkten und Dienstleistungen wäre nicht mehr so gross wie heute und der Konsum müsste eingeschränkt werden.»
Oh my god – würde das etwa bedeuten, dass ich im Januar keine Tulpen mehr kaufen könnte? Oder der Pool vor meinem Einfamilienhaus nicht befüllt werden dürfte? Kein T-Shirt mehr für fünf Franken? Nicht mehr munter mit meinem Offroader auf bestens asphaltierten Strassen unterwegs sein? Bloss weil ein paar junge Menschen die Idee haben, man sollte nur das verbrauchen, was die Natur wiederherstellen kann? Weiter im Text: «Es müsste auf vieles verzichtet werden, was heute zum gewohnten Lebensstandard in der Schweiz gehört.»
Aha. Hmm. Ich frage: Ist das nicht irgendwie logisch? Was sind die Folgen, wenn wir so weiterleben, konsumieren, wirtschaften, wie wir das aktuell tun? Fast 70% der Menschen, die abgestimmt haben, sind nicht bereit, etwas in ihrem Leben zu ändern, um Sorge zu unserer Lebensgrundlage zu tragen. Über 63% aller Menschen, die in der Schweiz abstimmen dürfen, haben es nicht einmal getan.
Sind wir abgestumpft und haben wir zur Um- und Nachwelt das gleiche Verhältnis wie zu Kriegen und Anschlägen auf der ganzen Welt? Einfach Augen zu und hoffen, dass es am Ende dann doch gut kommt?
Martina Flück – konsterniert von Resultat und Stimmbeteiligung. Nach wie vor überzeugt, dass materieller Konsum nicht alles ist.