Wer durch die Gäustrasse in Kestenholz spaziert, läuft irgendeinmal an einem kleinen Laden vorbei. Schöne Blumen und Pflanzen vor der Tür, ein charmantes Schild, ein paar verspielte Dekoelemente – es wirkt wie ein gemütlicher Blumenladen. Doch wer eintritt, betritt eine andere Welt.
«Viele denken zuerst, hier gibt es nur Blumen », sagt Tanja Moser schmunzelnd. «Aber die sind eigentlich nur das Beiwerk. » Denn in ihrem «verschmückten Gschänklädeli» geht es um viel mehr: um Handgemachtes, ums Entdecken, ums Staunen. «Man soll das Gefühl haben, für einen Moment die Zeit zu vergessen», wünscht sich die Betreiberin.
Tanja Moser, 1983 auf der Schwäbischen Alb geboren, lebt heute mit ihrem Partner André Taton direkt an der Aare in Wolfwil. 2023 erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum und eröffnete ihr eigenes Lädeli, einen Ort, der Kreativität, Naturverbundenheit und Herzlichkeit miteinander vereinen soll.
Fachberaterin im Gartenbereich
Vorher hat sie jahrelang als Fachberaterin im Gartenbereich gearbeitet. «Ich war für 16 Verkaufsstellen verantwortlich, das war eine intensive, aber auch sehr lehrreiche Zeit», erinnert sich die Künstlerin an diese Phase. Die Leidenschaft fürs Kreative war jedoch immer da in ihrem Leben. Auf Märkten in Solothurn und Zofingen verkaufte sie ihre ersten selbstgemachten Produkte – mit Erfolg. Irgendwann war ihr klar, dass sie ihr eigenes Ding machen will. Und das tat sie dann auch.
Ein vielseitiges Angebot
Heute findet man im «Gschänklädeli » nicht nur Pflanzen aus Schweizer Produktion, sondern vor allem handverlesene Schätze: liebevoll gestalteten Schmuck, fantasievolle Bilder, oft mit Tieren oder comicartigen Elementen, Kleider und Accessoires, kleine Möbelstücke und saisonale Dekoration. «Ich arbeite ohne feste Technik», beschreibt die kreative Frau ihre Vorgehensweise bei den selbstgemachten Objekten. Sie habe eine Idee und dann gehe es einfach los – mit Pinsel, Spachtel, manchmal auch mit den blossen Fingern. «Es muss sich einfach gut anfühlen, Perfektion ist langweilig », erklärt sie lachend ihr Credo. Weiter findet man im schön eingerichteten Laden kulinarische Köstlichkeiten wie hausgemachte Konfitüren, Melassen, Sirup, Kräutermischungen, Senf und Pesto.

Das Lädeli selbst ist liebevoll dekoriert, verwinkelt und voller Details – ein Ort zum Verweilen. «Ich wollte einen Raum schaffen, in dem man sich einfach wohlfühlt », sagt Moser, «wo man vielleicht auf einen netten Schwatz bleibt oder sich einfach mal treiben lässt.» Kunden seien oft überrascht, wie vielfältig das Sortiment sei, wenn sie den Laden genauer anschauen.
Mit Selbstbedienungsstation
Es gibt eine weitere Besonderheit am «Gschänklädeli»: Vor dem Laden befindet sich eine Selbstbedienungsstation, an der Kundinnen und Kunden rund um die Uhr Produkte auswählen und bezahlen können – per Twint oder im kleinen Kässeli. Ab dem 1. Mai geht das Konzept noch einen Schritt weiter: Dann soll der Laden selbst täglich von 8 bis 18 Uhr auch ohne Personal geöffnet sein. «Das mag ungewöhnlich klingen, aber ich glaube an das Gute im Menschen», sagt Moser mit einem Lächeln. «Ich vertraue darauf, dass die Leute mit Respekt mit dem umgehen, was wir hier aufgebaut haben.»
Auch Austausch ist wichtig
Während den bisher gewohnten Öffnungszeiten bleibt sie aber selbst im Laden präsent. «Der persönliche Kontakt ist mir wichtig. Viele kommen nicht nur wegen der Produkte, sondern auch einfach, um sich auszutauschen.» Das Ziel sei einfach, aber klar: «Ich möchte, dass die Menschen ein kleines bisschen glücklicher rausgehen, als sie reingekommen sind. Vielleicht mit einem schönen Mitbringsel, vielleicht einfach nur mit einem guten Gefühl.»
Infos: www.naturediamantt.com