Nach 27-jähriger Tätigkeit im Verwaltungsrat der Genossenschaft Anzeiger Thal Gäu Olten ist Kurt Meyer zurückgetreten. An der Delegiertenversammlung in Balsthal wurden Andreas Burri und Reto Spiegel neu in das nun sechsköpfige Gremium gewählt. VON
Seit April 1998 war Kurt Meyer Teil des Anzeiger-Verwaltungsrats. Er habe die Entwicklung des Produkts über mehr als ein Vierteljahrhundert mitgeprägt, sagte Marcel Allemann, Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft Anzeiger Thal Gäu Olten, an der DV in Balsthal. Für Meyers Verabschiedung hatte er sich eine besondere Affiche einfallen lassen, bat er diesen doch zum Interview mit ihm und Willy Hafner, dem vormaligen VR-Präsidenten. Was folgte, war ein ebenso launiges wie unterhaltsames Gespräch über Herausforderungen, Risiken und Erfolge in Kurt Meyers Amtszeit. «Schon mein Grossvater hat mich gelehrt, dass man sich engagieren sollte», bekannte Meyer. «Also habe ich mich engagiert.» Künftig wird er mehr Zeit für die Beobachtung der Vögel haben und sich intensiver seiner geliebten Musik widmen können. «Kurt sagt lange nichts. Aber wenn er etwas sagt, ist es wichtig», beschrieb VR-Vizepräsident Daniel Lederer das Wesen Meyers, der mit grossem Applaus und Präsenten verabschiedet wurde.
Die Delegierten stimmten der Vergrösserung des Gremiums um eine Person zu, indem sie Andreas Burri, Geschäftsführer und Teilhaber der Grico-Druck AG in Welschenrohr und Reto Spiegel, Partner/ Gesellschafter der Netzwerkagentur Mosaiq und der Impress Spiegel AG in Egerkingen, zu neuen Verwaltungsräten wählten. Einstimmig und in globo für die Amtsperiode 2025–2029 gewählt wurden Marcel Allemann (Präsident), Daniel Lederer (Vize), Denise Bürgi und Daniel Nützi. Letzterer wurde für sein zehnjähriges Wirken im Gremium geehrt.
Wer sein Bett in der Früh macht…
Marcel Allemann hatte zuvor seinen Jahresbericht an den Begriffen Respekt, Ordnung und Wertschätzung festgemacht. Rückblickend auf das erfolgreiche Geschäftsjahr 2024 des Anzeigers dankte er allen Beteiligten, die ihren Beitrag geleistet haben. Er zitierte Admiral McRaven, der einmal gesagt haben soll: «Wenn du am Morgen dein Bett machst, bist du erfolgreich! » Was der VR-Präsident damit sagen wollte: Wer eine Grundordnung einhält, geht mit einem ersten positiven und erfolgreichen Erlebnis in den Tag.
Das Erfolgsmodell des Anzeigers habe auch künftig bestand, indem man einerseits in bewährter Printform Woche für Woche gute Qualität liefere, andererseits aber auch digital einen Schritt nach vorne tue, bekräftigte Allemann. Seinen Jahresbericht genehmigten die 21 Stimmberechtigten ebenso einhellig wie alle anderen Geschäfte des Abends. Darunter eine Anpassung der Statuten, die von Gesetzes wegen notwendig geworden war.
Produkt wird geschätzt und genutzt
Geschäftsführer Jörg Kilchenmann gewährte gewohnt profunde Einblicke in die hiesige Medien- und Werbebranche. Der Umsatz in der Printwerbung habe sich im letzten Jahrzehnt halbiert, darunter leide auch unsere Region, wie die erfolgte Übernahme der ZT Medien belege. «Es ist deshalb nicht selbstverständlich, dass der Anzeiger TGO seit bald zehn Jahren konstant mehr als 50000 Leserinnen und Leser hat», sagte Kilchenmann. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 279 000 Franken ab, davon wird wiederum eine Viertelmillion an die Gemeinden ausgeschüttet. Nicht weniger als 72 Vereinsanlässe hat der Anzeiger im Berichtsjahr mit Geldbeiträgen von insgesamt fast 17 000 Franken unterstützt.
Für ihre zehnjährige Tätigkeit als Aktuarin beim Anzeiger TGO geehrt wurde Erika Kohler. Ihre Leistungen verdankten die Delegierten mit grossem Applaus.