«Der Mensch ist ein soziales Wesen.» Mit diesem Satz eröffnete Gina Kunst, Geschäftsführerin und Vorsitzende des Verwaltungsrats der Alterszentren GAG, den jüngsten Fachvortrag zum Thema Einsamkeit. Ihre Institution tut so manches, um dieses Gefühl bestmöglich abzufedern.
Was Einsamkeit im Alter bedeutet, ist für (noch) nicht Betroffene nur schwer einzuschätzen. In einer grossen Runde sitzen, aber nicht mitreden können? Vereinsamen aufgrund vermindertem Hörvermögen? Oft wird nicht über dieses Thema gesprochen, oft wird auch zu spät erkannt, was dieser soziale Schmerz anrichten kann. Zur Auflockerung erzählte Kunst, dass sie auch gerne mal allein ist, ohne sich einsam zu fühlen. Oder dass sie Parallelen sieht von Freunden und Schuhen: «Früher hatten wir sehr viele, heute konzentrieren wir uns auf wenige Lieblingspaare und -freunde.»
Danach übernahm Martina Christen, Mitglied Geschäftsleitung und Bereichsleiterin Kunden- und Qualitätsmanagement, das Wort. Sie beleuchtete die Umstellung von einem Umzug ins Altersheim. Soziale Einrichtungen können Einsamkeit in allen Facetten abfedern. Man ist nie allein und man findet stets ein offenes Ohr. «Zeit ist oft das Wertvollste, das wir schenken können», sagte sie.
Ein fasnächtlich geschminktes, lachendes Gesicht erschien in der Präsentation. Irene Mathis, Aktivierungsfachfrau HF, erzählte aus ihrem Arbeitsalltag in der Alltagsgestaltung. Das grosse Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten liess so manchen im Publikum aufhorchen. Aber auch Individualität und Selbstbestimmtheit wird in der GAG grossgeschrieben. Mathis zeigte zahlreiche Bilder von Aktivitäten und las im Anschluss eine berührende Geschichte vor.
Das Thema Einsamkeit kann alle betreffen – unabhängig von Alter, Wohnort oder Freundeskreis. Fürs Altwerden gibt es keine Bedienungsanleitung.