Mit spitzer Feder

Louis Bischofberger

Für Rentner ändert sich einiges. Vor allem mehr frei verfügbare Zeit. Fürs Treffen von Freunden und Bekannten, Teilnahme an Veranstaltungen, längere Ferien oder auch «freiwillig» arbeiten. Jedoch gemächlicher! Doch gibt es immer wieder Hinweise, die offenbaren, dass es so nicht ewig weiter geht. Alljährlich werden wir von unserer Pensionskasse aufgefordert, den Lebensnachweis zu erbringen. Das heisst: sich von offizieller Stelle – Gemeinde, Notar oder Hausarzt – bestätigen zu lassen, dass man noch lebt. Eine grundsätzliche Bedingung, dass Renten weiter ausbezahlt werden! Bei all den Betrügereien, die heute grassieren, ist das mehr als verständlich. Trotzdem empfinde ich es als mühsam und befremdlich, wenn bald überall, bevor man sein Anliegen platzieren kann, ein Blatt oder Lückentext zum Ausfüllen der Identität präsentiert wird. Obwohl man bald überall registriert ist. Sei es beim Arzt, auf der Bank, bei Reservationen oder Onlineshopping. Bei telefonischen Anfragen wird oft verlangt, sich per E-Mail oder online zu melden. Alle lechzen nach persönlichen Daten, damit nur in ehrlicher Absicht gehandelt werde.

Wirklich nur zur Betrugsverhinderung oder aus Bequemlichkeit? Je öfter wir unsere Daten freigeben, desto besser die Chancen für Datenraub. Die Absicherung unserer Identifikation wird immer schwieriger und aufwendiger. Weil Hunde und Katzen nicht schreiben und tippen können, werden sie «gechippt». Ein reiskorngrosser Transponder mit eindeutiger Identifikationsnummer wird ihnen unter die Haut implantiert. Wann werden wir «gechippt»?

Louis Bischofberger mahnt: «Vorsicht bei der Freigabe persönlicher Daten!»