Zwei Jubilare trafen sich letzte Woche auf dem Roggen, um die Übergabe eines Anerkennungspreises zu feiern: Die den Preis stiftende Sägesser Stiftung feiert dieses Jahr 20 Jahre Stiftungshaus «reduit». Und die heuer ausgezeichnete IG Raphbo existiert seit bereits 25 Jahren.
Die Sägesser Stiftung hat laut Statuten primär zum Ziel, Wohnraum für unverschuldet in Not geratene Menschen zur Verfügung zu stellen. Sie kann aber auch finanzielle Unterstützung für Personen in Notlagen gewähren sowie Beiträge an Organisationen und Personen für soziale und gemeinnützige Zwecke ausrichten. Die Stiftung vergibt überdies grosszügig dotierte Anerkennungspreise für Freiwilligenarbeit an Personen, Institutionen oder Vereine.
«Do sött me öppis mache…»
In seiner Laudatio stellte Stiftungspräsident Werner Hunziker die Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit ins Zentrum. Man höre immer wieder den Satz «Do sött me öppis mache!» Wenn es dann aber um die konkrete Umsetzung geht, will dann doch keiner mehr «me» sein… Umso erfreulicher ist es, wenn sich, wie im Falle der Interessengemeinschaft Raphbo aus Oensingen, genügend Freiwillige finden lassen.
Hunziker bezeichnete die Arbeit der Raphbo als ausserordentliches Werk, welches seit 25 Jahren Familien mit körper- und sinnesbehinderten Kindern und Jugendlichen unterstützt. Zum Beispiel mit Zuschüssen an Hilfsmittel, Entlastungsdiensten, Ausflügen und Ferien für betroffene Kinder und Jugendliche oder auch für deren Eltern, damit diese sich auch einmal eine kurze Auszeit gönnen können. Bisher konnten rund 260’000 Franken verteilt werden.
Wie sehr die Arbeit der IG Raphbo geschätzt wird, zeigt auch der gesprochene Betrag: Mit 10000 Franken ist er doppelt so hoch wie üblicherweise für Gruppen vorgesehen.

Tätigkeitgebiet der IG Raphbo
Wesentliche Einnahmequelle für die IG ist der jährliche Grossanlass, an welchem auch die Feuerwehr mitwirkt, Kinderanimationsprogramme organisiert werden und die Mitglieder der IG zusammen mit Freunden und Bekannten für ein kulinarisches Angebot sorgen. Mitglieder der IG Raphbo engagieren sich persönlich in vielfältiger Art, damit dem Verein keinerlei Kosten für organisatorische Obliegenheiten und anderes anfallen.
Stellvertretend für die IG nahm Präsident Hansjörg Bobst den Anerkennungspreis entgegen. Er dankte seinem Team, welches motiviert für die IG im Einsatz ist. Angesprochen auf Höhen und Tiefen bei seiner Arbeit in der IG meinte Bobst: «Man spürt die grosse Dankbarkeit bei den Betroffenen, das löst immer grosse Emotionen aus und motiviert unser Team.» Auch wenn er während Corona kurz ans Aufhören dachte, «die IG Raphbo ist nunmal eine Herzensangelegenheit: ich habe weitergemacht.»