Oltner Stadtrat Strategie Alter / Anzeiger Thal Gäu Olten
Für die Stadt Olten gilt: Die Altersfreundlichkeit ist in keinem Bereich wirklich schlecht, überall besteht aber auch Verbesserungsbedarf.

Für selbstbestimmtes Leben im Alter

Oltner Stadtrat verabschiedet die Strategie Alter 2025 bis 2033 mit Massnahmenplan

Wir werden durchschnittlich immer älter. Das ist erfreulich und zugleich mit individuellen und gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden. Im Wissen darum beschäftigen sich der Kanton und die Stadt intensiv mit den vielfältigen Themen rund ums Älterwerden. Der Oltner Stadtrat hat nun eine Strategie Alter verabschiedet.

Die Stadt Olten ist bestrebt, dass den Einwohnerinnen und Einwohnern auch im Alter alle notwendigen Angebote zur Verfügung stehen, damit sie möglichst gesund und mobil ihre sozialen Kontakte pflegen und so lange wie möglich ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen können. Aus diesem Grund hat der Stadtrat vor einem Jahr den Prozess zur Erarbeitung der nun vorliegenden Strategie Alter 2025–2033 lanciert. Die Stadt verfügt bereits über ein Altersleitbild aus dem Jahr 2007. Im Jahr 2021 wurde die Altersfreundlichkeit in der Stadt Olten nach WHO-Kriterien ermittelt. Die Resultate zeigten ein ausgeglichenes Bild, wie die Stadtkanzlei via Mitteilung an die Medien verlauten lässt. Die Altersfreundlichkeit sei in keinem Bereich ausgeprägt schlecht. In jedem Bereich bestehe aber auch Verbesserungsbedarf. Auf Basis dieser Bemessung der Altersfreundlichkeit wurde im Regierungsprogramm des Stadtrats von 2021 bis 2025 das strategische Ziel «Einwohnende werden in der dritten Lebensphase darin gefördert, ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können.» definiert. Um dieses Ziel zu erreichen, soll das vorhandene Altersleitbild daher in eine Strategie Alter mit einem Massnahmenplan weiterentwickelt werden.

Wirkungsvolle Altersarbeit kann kostensenkend wirken
Aufgrund der demographischen Entwicklung muss gemäss Mitteilung der Stadt aktuell davon ausgegangen werden, dass eine starke Kostensteigerung in den Bereichen der ambulanten und stationären Pflege sowie bei den Ergänzungsleistungen auf Olten zukommt. Gleichzeitig kann eine wirkungsvolle Altersarbeit kostensenkend wirken und die Stadt als attraktive Wohnstadt positionieren. Die Stadt Olten verfügt bereits über ein vielfältiges Angebot, welches aber besser koordiniert und vernetzt werden soll. Der Themenbereich Alter verfügt aktuell über keine Ansprechperson in der Stadtverwaltung. Mit der IG aktives alter olten, welche ein eigenes Magazin herausgibt, ist bereits eine Organisation vernetzend unterwegs. Wie die Stadtkanzlei mitteilt, soll die IG in ihrer Arbeit gestärkt werden und eine unterstützende Aufgabe für die Stadtverwaltung im Bereich der professionellen Vernetzung der professionellen Akteure der Altersarbeit in Olten wahrnehmen.

Vision und strategische Stossrichtungen
Olten als Stadt der guten Chancen verhilft den älteren Menschen zu einer positiven Ausgangslage – sie werden darin gefördert, ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können. Diese Vision folgt dem aktuellen Regierungsprogramm des Oltner Stadtrats und konkretisiert daraus fünf strategische Stossrichtungen:
• Proaktive Haltung gegenüber Veränderungen: durch kontinuierliches Monitoring des Umfelds wird das Potenzial von Entwicklungen geprüft, genutzt und umgesetzt – am «Puls der Zeit».
• Pflege des Zusammenlebens in einer diversen Gesellschaft, die sich demographisch und kulturell verändert. (Etwa die Integration von Migrantinnen und Migranten und von Menschen, die in mehreren Kulturen leben.)
• Erhalt und Förderung von Kooperationen und Arbeiten im Netzwerk über die Stadtgrenzen hinaus.
• Unterstützung der Selbstverantwortung und Selbstbestimmung im Hinblick auf die Übergänge in den Alternsphasen und Förderung der Durchlässigkeit von Angeboten.
• Gestaltung eines altersgerechten öffentlichen Raums.

Aus den sechs Handlungsfeldern Wohnen, Soziale Integration & Partizipation, Information&Beratung, Mobilität&öffentlicher Raum, Gesundheitsförderung & Prävention, sowie Pflege & Betreuung wurde ein Massnahmenplan erarbeitet, wie die Stadt weiter mitteilt. Die neun Massnahmen lauten: Verstärkung der Alterskoordinationsstelle, eine Stärkung der Netzwerke, die Verbesserung der Sichtbarkeit von Angeboten, Dienstleistungen und Aktivitäten, die Einführung eines Generationenprojekts, die barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums, die Weiterentwicklung der Spitex-Leistungsverträge, die Stärkung der Freiwilligenarbeit, eine Bedarfsanalyse Wohnraum und die Sicherstellung der Bettenkapazitäten in der stationären Pflege.

Informationsanlass Mitte August
Im Rahmen der Strategie Alter führt die Stadt Olten gemeinsam mit der Pro Senectute eine jährliche Informationsveranstaltung durch. Der öffentliche Anlass findet am Dienstag, 19. August, ab 13.30 Uhr im Pflegeheim Stadtpark statt. Dabei präsentiert Stadtrat Raphael Schär- Sommer zuerst die Strategie Alter und die neue Broschüre «Älter werden in Olten». Danach informiert Patricia Klein von der Pro Senectute über Vertretungsrechte bei Urteilsunfähigkeit, konkret über Vorsorgeaufträge und Patientenverfügung.

Text: MGT & Bild: ZVG