Volkshochschule Thal / Anzeiger Thal Gäu Olten
«Eine echte Herzensangelegenheit»: Tina Berger, seit 2014 Präsidentin der VHS Thal.

Innovative, moderne Schule für alle

Die VolkshochschuleThal feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen

Die Volkshochschule Thal blickt auf eine vierzigjährige, durchaus wechselvolle Geschichte zurück. In all den Jahren hat die VHS Thal es stets verstanden, sich inhaltlich und strukturell den Bedürfnissen der Gesellschaft anzupassen. Mit neuen Statuten und einem neuen, fünfköpfigen Vorstand findet übermorgen Samstag die Mitgliederversammlung statt.

Seit vierzig Jahren ist die Volkshochschule Thal ein fester Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Bezirk. Sie biete nicht nur ein breites Spektrum an Kursen und Weiterbildungen an, sondern schaffe auch einen Raum für den Austausch und das Miteinander zwischen Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft, schreibt Präsidentin Tina Berger im Vorwort des Buches, das heuer zum Jubiläum erschienen ist.

Im Jahr 1984 gab es im Kanton Solothurn nur die drei städtischen Volkshochschulen. Weil ihre Kursleiterin sie auf die Volkshochschule und deren Angebote aufmerksam machte, organisierte Madeleine Schmid-Jeker schon im Winterquartal in Welschenrohr einige Weiterbildungskurse zu verschiedenen Wissensgebieten. Diese fanden sehr guten Anklang, das Bedürfnis, sich weiterzubilden und sich zu treffen, war auch imThal vorhanden. Am 23. August 1985 erfolgte die Gründung des Vereins Volkshochschule HinteresThal, mitMadeleine Schmid-Jeker als erster und langjähriger Präsidentin.

Seit 1988 verfügt die Volkshochschule im Thal über ein Sekretariat. Und 1990, mit dem Beitritt der Gemeinden Balsthal, Holderbank und Mümliswil-Ramiswil auch auf Drängen des Kantons, der in den ersten Jahren finanzielle Beiträge leistete, wurde die Schule zur Volkshochschule Thal erweitert. Seit ihrer Gründung stellten die Gemeinden ihr die Kurslokalitäten kostenlos zur Verfügung und begannen später, auch finanzielle Beiträge zu leisten.

Anpassung an aktuelle Bedürfnisse
In den folgenden Jahren wurde das Kursangebot laufend ausgebaut und nebst Sprachkursen stets ein vielfältiges, zeitgemässes Programm durchgeführt. Wie die Initiantin im Jubiläumsbuch festhält, organisierte die VHS Thal im Jahr 2002 bereits 158 Kurse mit 1500 Teilnehmenden. Das Hauptgewicht lag damals auf den Sprachkursen, gefolgt von Bewegung und Sport, Informatik und handwerklichen Kursen. Immer auch ein Thema für Madeleine Schmid-Jeker war die Suche nach Sponsoren, so gründete sie den noch heute existierenden «Hunderter- Club». Im Frühjahr 2007, nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze der Schule, übergab sie das Präsidium an Erika Berger. Ihr oblag unter anderem die Aufgabe, die VHS Thal ins digitale Zeitalter zu führen: Bei ihrem Amtsantritt gab es noch keine Homepage, der Versand von Rechnungen oder Kursaufgeboten via E-Mail war nicht üblich. Auch die Kursabwicklung erfolgte auf postalem Weg. Rechtzeitig zum 25-Jahr-Jubiläum im Jahr 2010 schaltete die Schule ihre Website auf – bis zu diesem Zeitpunkt publizierte die VHS Thal ihre Kurse zweimal jährlich auf einer Doppelseite im Anzeiger TGO.

Für die VHS Thal und ihre Verantwortlichen galt immer schon: Nichts ist so beständig wie die Veränderung. In all den Jahren hat sich die Volkshochschule Thal organisatorisch, inhaltlich wie auch strukturell immer wieder den Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst und konstruktive Lösungen ausgearbeitet.

Ein neuer, fünfköpfiger Vorstand
Wenn am kommenden Samstag die 40. Mitgliederversammlung der VHS Thal stattfindet, wird ein neuer, fünfköpfiger Vorstand vorgestellt und mit ihm neue Statuten. «Wir freuen uns darauf, mit frischem Wind ins 41. Vereinsjahr zu starten », sagt Tina Berger. Sie wurde 2014 zur dritten Präsidentin in der Geschichte des Vereins gewählt, in einer Zeit, in welcher die Kursbesuche und Teilnehmerzahlen schleichend abnahmen. Zwar war dies dank hohen Rückstellungen aus besseren Jahren verkraftbar, aber ihr war klar: es musste sich etwas ändern. Doch kaum war der Auftritt der Schule modernisiert worden und die Führungscrew bereit, neu durchzustarten, überrollte die Pandemie auch die Schweiz. «Die Massnahmen verwehrten uns den Zutritt zu den Gratisräumen in den öffentlichen Schulen, wir waren gezwungen, vorübergehend ein Kurslokal zu mieten», erinnert sich Tina Berger. Die Folge: ein massives Defizit, die Hälfte des Vereinsvermögens war weg. Als Ende 2020 die damalige Sekretariatsverantwortliche kündigte, übernahm die Präsidentin ihren Job gleich selbst, auch weil man nicht wusste, wie lange die Krise andauern und ob man sie überleben würde. «Das war rückblickend goldrichtig», sagt Tina Berger.

Die Arbeit im Sekretariat verschaffte ihr fundiertere Einblick in die Aufgaben des Vereins und liessen sie zentrale Massnahmen einleiten: Erhöhung der Kursgelder, Realisierung von Angeboten für Kleingruppen, Einführung der digitalen Buchhaltung, Organisation von Firmenkursen und einiges mehr. Speziell erwähnt Tina Berger auch die Bereitschaft der Thaler Gemeinden, den Bildungsbeitrag ab 2022 wieder zu bezahlen. All dies brachte das Schiff der VHS Thal wieder auf Kurs.

Eine echte Herzensangelegenheit
«Die Arbeit für die Volkshochschule Thal ist eine echte Herzensangelegenheit für mich», bekräftigt Tina Berger. Sie schätze die Verbundenheit zu den Kursteilnehmenden, Kursleitenden, Mitgliedern und Gönnern ebenso wie die vielen positiven Rückmeldungen und unzähligen persönlichen Gespräche. Dass sie seit April letzten Jahres in Teilzeit beim Verband der Schweizerischen Volkshochschulen arbeite, sei für ihr Schaffen im Thal nur von Vorteil, sagt sie. Das Fachwissen des Verbandes im Bereich Politik und Erwachsenenbildung zeige ihr viele neue Perspektiven auf. Die VHS Thal, so ihre Präsidentin, sei stolz auf ihre fachlich kompetenten Kursleitenden und die hohe Qualität ihres Kursangebots. Stets gelte auch: «Wir lassen uns inspirieren und sind jederzeit offen für neue Kursideen. »

www.vhs-thal.ch

Text: NIK & Bild: ZVG