Comedia Zap / Anzeiger Thal Gäu Olten
Auch Licht und Schatten spielen bei Comedia Zap eine wichtige Rolle.

Humorvoll verrücktes Theaterstück

Nächste Woche ist die Premiere von Comedia Zaps neuestem Werk «SchachSinn»

Nach langjähriger Bühnenarbeit in verschiedenen Genres entschlossen sich Cécile Steck und Didi Sommer von Comedia Zap vor zehn Jahren, als Duo ihr erstes eigenes Theaterstück «Bitte wenden» zu realisieren. «SchachSinn» ist nun bereits das vierte abendfüllende Bühnenprogramm von Comedia Zap.

Bei unserem Besuch in ihrer Bühnenwerkstatt in Starrkirch-Wil waren sie gerade mit Regisseur Dominique Saner an den Proben für ihr viertes Stück «Schach- Sinn», mit welchem sie am Freitag, 12. September, im Schwager Theater in Olten Premiere feiern werden.

Nur noch knapp drei Wochen blieben für die letzten Vorbereitungen: Die Kostüme sind in Produktion, die Musik von Resli Burri (Les trois Suisses) ist fast fertig, das Bühnenbild ebenso. An Details wird noch gefeilt: Das Timing und die Texte erhalten den finalen Schliff. Und auch das Licht wird noch optimiert: denn bei Comedia Zap spielen auch das Licht und vor allem die Schatten nicht unwichtige Rollen.

Langer Weg zum neuen Stück
Wie lange dauert die Vorbereitung für ein neues Stück? «Wir rechnen mit einem Vorlauf von rund 1 ½ Jahren: Wir müssen abklären, wer wann Zeit für uns hat», erklärt Cécile Steck. Auch wenn die beiden das Stück entwickeln und am Schluss zu zweit auf der Bühne stehen, sind viele weitere Personen an der Entstehung beteiligt. «Wir machen vieles selber, inklusive die meisten Bühnenrequisiten. Aber für gewisse Arbeiten zählen wir gerne auf externe Spezialisten», berichtet Didi Sommer. Darunter fallen unter anderem die Kostüme und die Musik. Wichtig ist auch die Regie. Didi Sommer führt oft bei anderen Künstlern Regie. Bei Comedia Zap Regie zu führen, kommt für ihn nicht in Frage: «Beim eigenen Stück ist es wichtig, dass jemand die neutrale Aussensicht einbringt und korrigierend eingreift, falls wir uns in unserer Geschichte verlaufen sollten.»

Wie entwickelt Comedia Zap ein neues Stück? «Am Anfang haben wir uns rund acht mögliche Titel ausgedacht und uns dann überlegt, was für Geschichten dahinterstecken könnten. So hat sich der Titel ‹Licht und Schatten› als ergiebig herausgestellt», erzählen die beiden. Über den Umweg via «Hell/Dunkel» sind sie schlussendlich beim Thema «Schach» gelandet. Aus «Schach» ergibt sich thematisch viel, was man auch gut in ein Stück bauen kann: Die engen Grenzen, die die Regeln vorgeben, die Beeinflussung durch das Umfeld, die Planung des nächsten Zuges.

Muss man die Schachregeln kennen, um das Stück zu verstehen? «Nein», lacht Cécile Steck, «ich kann selber nicht Schach spielen. Das Spiel ist hier als Metapher gedacht.»

Humor mit Tiefgang
Im neuen Stück dreht sich alles um Milo Sasso, einen begabten Bildhauer, der Schachmatt im Spiel des Lebens steht. Die Muse schweigt, er verliert den Glauben an sich selber. Aber da steigt etwas in ihm auf: die Erinnerung an seinen Grossvater Alberto.

Wie von Comedia Zap gewohnt, wird es ein humorvolles Stück mit Tiefgang werden – berührend, schräg und voller Poesie. Optisch und inhaltlich wird es wieder überraschend sein. Die beiden spielen rund ein Dutzend verschiedene Rollen – und auch Sandro Jossi am Technikpult wird alle Hände voll zu tun haben mit der Steuerung von Licht und Ton.

Auch wenn es um Schach geht, das Bühnenbild wird nicht Schwarz-Weiss sein. Und die beiden haben die Quadrate des Schachbretts vom flachen Boden in die dritte Dimension gehoben. Das bietet mehr spielerische Möglichkeiten.

Nach den beiden Premieren-Vorstellungen sind die beiden mit Regie-Arbeiten beschäftigt. Während den Winter-Monaten sind sie in Gossau im Tingel-Tangel Varieté engagiert. Und ab Februar startet die eigentliche «SchachSinn»-Tournee. Daneben ist das Duo bei den 23 Sternschnuppen tätig, sind Gründer und Vorstandsmitglieder von Kultur4656 in Starrkirch-Wil und in der Fachkommission Theater und Tanz (Kuratorium Solothurn) dabei.

Es geht Comedia Zap wie ihrem Publikum: Langeweile ist nicht zu befürchten…

www.comediazap.ch

Saisonstart im Schwager Theater
Mit den Vorstellungen von Comedia Zap am Fr., 12. September (ausverkauft) und am Sa., 13. September startet das Schwager Theater in die neue Saison. Bei Redaktionsschluss war noch offen, ob Comedia Zap aufgrund der grossen Nachfrage am Sonntag, 14. September, um 18 Uhr eine Zusatzvorstellung geben werden.

Infos und Tickets: www.schwager.ch

Text: EMU & Bilder. ZVG