Mit einem Konzert von Tenor und Lautenist Ivo Haun geht Musica Cordis am nächsten Sonntag in die zweite Hälfte der Saison. Viermal noch heuer steht musikalisch Hochstehendes aus vergangenen Tagen in der Egerkinger Martinskirche auf dem Programm. Die Konzertreihe im Advent beschliessen wird das Vokalensemble Voces Suaves, mit Weihnachtskantaten von Bach. «Als sie uns anfragten, konnten wir nicht nein sagen», meint Mitorganisatorin Katharina von Arx.
Am 14. September wird Ivo Haun die zweite Saisonhälfte der Konzertreihe Musica Cordis eröffnen. Haun, ein renommierter Tenor und Lautenist und bekannt für seine fesselnden Interpretationen der Alten Musik, war 2023 und 2024 Workshop-Dozent in Egerkingen und konzertiert nun gleich selbst. «So sweet is she!» ist ein Märchen von Liebe, Leben und Tod, Ivo Haun wird singend und auf der Renaissancelaute die inspirierende Geschichte eines jungen Mannes erzählen, der die Liebe in vielen Facetten erlebt. Kritiker loben Hauns Auftritte für ihre technische Präzision und seine Fähigkeit, ein breites Spektrum menschlicher Emotionen durch Musik zu vermitteln. «Bestimmt ein einzigartiges Erlebnis, welches das Publikum verzaubern kann», ist Katharina von Arx überzeugt. Die Egerkingerin ist gemeinsam mit Márton Borsányi und Guilherme Barroso Teil von Musica Cordis. Die beiden erstklassigen Musiker sind für die künstlerischen Inhalte zuständig, von Arx fürs Administrative und die Werbung.
Ein Highlight jagt das nächste
Am 12. Oktober tritt Márton Borsányi denn auch gleich selbst auf, er und David Erzberger werden auf dem Cembalo spielen. Ihr Programm lautet: «Musikalische Freundschaften durch die Jahrhunderte.» Nebst Kompositionen von Telemann, der schon zu Lebzeiten auch dank seiner Programmmusik sehr berühmt war, werden die beiden auch Werke von Borsányi aufführen. Telemanns Art von Musik hatte ihn inspiriert, um «2 Suite für 2 Cembali» zu schreiben.
Ein Höhepunkt jagt bei Musica Cordis den nächsten, und so gibt sich am 30. November das vierköpfige Gesangsquartett «Contre le temps» mit Werken aus dem 12. und 13. Jahrhundert im Gäu die Ehre. Die vier mehrfach ausgezeichneten Musikerinnen Amy Farnell, Julia Marty, Cécile Walch und Karin Weston, die ihre persönliche musikalische Sensibilität mit historisch fundiertem Wissen über die Quellen der besagten Zeit verbinden, begeistern das Publikum in ganz Europa und erwecken mittelalterliche Musik auf fesselnde Art und Weise zum Leben.

Schwellenängste sind fehl am Platz
Musica Cordis zählt in seiner fünften Saison zwar auf ein Stammpublikum, Katharina von Arx ermuntert Interessierte aber explizit, doch mal über den eigenen Schatten zu springen. «Man braucht keine Kennerin und kein Kenner von Renaissancemusik zu sein, um sich an unseren Konzerten zu erfreuen», betont sie. Aufgrund der musikalischen Güte des Programms ist Musica Cordis längst auch etabliert, die Warteliste interessierter Ensembles, die gerne in der Martinskirche auftreten möchten, ist lang.
Deshalb erscheint im Jahresprogramm neu ein weiteres Konzert, das am 6. Dezember die Saison feierlich beschliessen wird. Im Juni hatte das Basler Vokalensemble Voces Suaves das Team von Musica Cordis angefragt, ob sie im Dezember in Egerkingen Weihnachtskantaten von Bach singen könnten. Natürlich erhielt das Ensemble, das gemeinsam mit dem Ensemble Capricornus Consort Basel auftreten wird, keinen abschlägigen Bescheid, denn, so Katharina von Arx: «Sie sind hervorragend – und Bach ist immer gut!» Im Mittelpunkt des Programms stehen die schönsten Weihnachtskantaten des barocken Meisters: BWV 62 «Nun komm, der Heiden Heiland» und BWV 36 «Schwingt freudig euch empor». «Gewiss ein fantastisches Schlussbouquet unseres Jubiläumsjahres», kommt sie schon heute ins Schwärmen.
Musica Cordis am Sonntag, 14. September, um 17 Uhr in der Kirche St. Martin in Egerkingen: Konzert «So sweet is she!» Werke von J. Dowland, E. Moulinié, C. Janequin, C. Monteverdi. Mit Ivo Haun, Gesang, Renaissancelaute und Deklamation. Eintritt frei, Kollekte.
Infos/Programm: www.musicacordis