Die durchschnittliche Schulbildung der Schweizer Bevölkerung wird immer besser. Mittlerweile haben über die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen einen Abschluss mit höherer Berufsausbildung oder gar einen Hochschulabschluss. Frauen der jüngeren Generation haben den Bildungsrückstand bei den Hochschulen wettgemacht.
Dennoch muss die Frage gestellt werden, was ein Hochschulabschluss bringt. Die jungen Masterinhaberinnen und Masterinhaber schliessen oft mit Bestnoten und Auszeichnungen ab und verzweifeln dennoch bei der Jobsuche. Immer mehr Akademikerinnen und Akademiker landen bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren. Die ehemaligen Studenten fragen sich, ob die Uni sie habe glauben lassen, einen Wert zu haben, den sie gar nicht besitzen. Oder sind die Unis inzwischen derart weltfremd, dass selbst die Besten vom Arbeitsmarkt ignoriert werden?
So orientieren sich viele kluge Köpfe um, wenden sich von ihrer ursprünglichen Ausbildung ab und suchen Jobs in anderen Gebieten. Man könnte vorerst in Teilzeit an einer Privatschule unterrichten oder ins Marketing einsteigen, hier sind die Türen offener, getreu dem Motto «Marketing kann doch jede(r)». Oder eine Branche mit Zukunftspotenzial wählen, hier macht derzeit nur KI, die Künstliche Intelligenz, das Rennen. So werden die Gebildeten also zu Quereinsteigern in der Informatik, allenfalls mit einem Zweitstudium. Die teure erste Unibildung, die kostet den Staat immerhin über 100 000 Franken je Student, ist einmal mehr für nichts.
Es geht darum, die angehenden Studenten aufzuwecken. Oft sind Berufsträume leider nur Fantasie und Illusion.
 
