Vita Parcours der Region / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die Standorte der sieben Vita Parcours im Gebiet des Anzeigers

15 blaue Tafeln weisen den Weg zur Fitness

Sommerserie «Mit Muskelkraft und Open Air» (2): Ein Besuch auf den sieben Vita Parcours der Region

Rund 500 Vita Parcours gibt es in der Schweiz, den ältesten seit 1968. Die Zürich Versicherung als Hauptsponsor der Stiftung Vita Parcours bewirbt diese Anlagen als «grössten FitnessClub der Schweiz». Mit der Eröffnung des Vita Parcours Egerkingen vor wenigen Wochen ist die Zahl im Anzeigergebiet auf sieben angestiegen. Wir haben sie im Rahmen der Sommerserie «Mit Muskelkraft und Open Air» getestet.

Olten: Der Anspruchsvolle
Wer die Streckenführung nicht kennt, der fragt auf sich auf dem leicht coupierten Startabschnitt, ob er den ersten Posten nicht schon verpasst hat. Dann erscheint er schliesslich doch noch, nach etwas mehr als 600m, bevor es für über einen Kilometer aufwärts geht, zunächst behutsam und schliesslich ziemlich fordernd. Der Oltner Vita Parcours im Bannwald ist eine von zwei Anlagen in der Region, die der schwarzen, das heisst der höchsten Schwierigkeitskategorie zugeordnet sind. Er gehört aber auch zu den abwechslungsreichsten: Ein Grossteil führt über Pfade und schmalere Wege, und nur vereinzelte Teilstücke sind auf breiten Waldwegen angelegt.

Länge: 2,9km. Steigung: 90m. Start: Beim Bürgerheim Weingarten (Katzenhubelweg). Trägerschaft: Einwohnergemeinde Olten.

Vita Parcours der Region / Anzeiger Thal Gäu Olten
Olten: Kurz vor dem Ziel sorgt diese Treppe nochmals für einen gehörigen Rhythmusbrecher.


Starrkirch-Wil: Der Idyllische
Schmale Pfade schlängeln sich durch ein kleines Waldstück oberhalb des Ortsteils Wil. Im dichten, schattenspendenden Laub, das sich phasenweise fast tunnelartig über dem Parcours schliesst, lässt es sich bestens gedanklich abtauchen und bewegend etwas für die Fitness tun. Und wenn knapp 200 Meter nach dem Startpunkt beim Forsthaus der kleine, unter Naturschutz stehende Waldweiher zu sehen ist, dann vermittelt dieser Vita Parcours durchaus ein idyllisches Bild. Entsprechend ist er frequentiert, seit der Pandemie umso mehr. Tipp: Auf den ersten Teilstrecken gibt es vereinzelt nicht markierte Abzweigungen.

Länge: 2,3 km. Steigung: 50m. Start: Beim Waldfestplatz/Forsthaus. Trägerschaft: Einwohnergemeinde StarrkirchWil.

Vita Parcours der Region / Anzeiger Thal Gäu Olten
Egerkingen: Wunderschön angelegte Übungsgeräte, wie hier das Ringgerüst in einer schattigen und kühlen Bucht.


Hägendorf: Der Ruppige
Wer Vita Parcours mit Waldesruh gleichsetzt, der ist hier am falschen Ort. Ausgehend vom Parkplatz Kohlholz führt die Strecke kontinuierlich ansteigend an die Südwestseite des Balm, je höher desto näher ans anhaltende Rauschen. Weil zudem zwischen dem Vita Parcours und der A2 der Wald aufgeforstet wird, sieht man von Posten 9 wie von einer Bühne auf den Verkehrsstrom. Die Hägendörfer haben im flachsten Waldstück der Gemeinde gemacht, was möglich ist. Und wer mit AC/DC oder Gotthard in den Ohren durch den Wald rockt, der wird den Lärm nicht wahrnehmen und sich hier auf ruppigen Abwärtspfaden austoben können.

Länge: 2,2km. Steigung: 80m. Start: Kohlholz (Kohlholzweg). Trägerschaft: Einwohnergemeinde Hägendorf.

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Hägendorf: Posten 9 mit Ausblick auf die A2.


Wolfwil-Fulenbach: Der Leichte
Es ist selten, dass ein Vita Parcours gleich zu Beginn abwärts geht. Im Chienisbänli zwischen Wolfwil und Fulenbach ist es der Einstieg zu einer besonderen Strecke etwas oberhalb des Aareufers. Nur Würenlingen und Schönenwerd sind ähnlich nah am Fluss, und wer einen Blick über die steile Böschung wirft, dem offenbaren sich mehrere schöne Grill- und sogar Badeplätze. Sportlich gesehen ist dieser Parcours, trotz Einstufung in die mittlere Kategorie, leicht zu bewältigen. Er ist fast durchwegs flach, es läuft sich mehrheitlich auf weichem Waldboden, und auch die sonst üblichen Treppenstufen fehlen. Tipp: Beim Anzeigerbesuch war das Gras im Schlussteil sehr hoch (Vorsicht Zecken!).

Länge: 2,3 km. Steigung: 20m. Start: Bei der Murgenthalerstrasse 46 (Firmen Innocolor und aXpel injection). Trägerschaft: Turnvereine Wolfwil und Fulenbach.

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Wolfwil-Fulenbach: Übungsbank mit Blick auf die Aare.


Kestenholz: Der Sanfte
Der in zwei Schlaufen angelegte Parcours rund um den Chilchban gehört zwar wegen seiner Streckenlänge der obersten Kategorie an, aber die breiten Waldwege und auch der Schlussteil auf Pfaden sind ziemlich flach und weisen wenige Richtungsänderungen auf. Und selbst die dreiteilige Treppe mit 46 Stufen im südöstlichsten Teil des Waldstücks scheint sanfter als gleichwertige Anstiege an anderen Orten. Zweimal gehts an der Anlage Rossschwanz mit schönem Grillund Spielplatz vorbei, zudem passiert man eine weitere schöne Grillstelle, die es lohnt, nach dem sportlichen Teil zurückzukehren.

Länge: 3,0km. Steigung: 50m. Start: Rain (Oberringweg). Trägerschaft: FC Kestenholz.

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Kestenholz: Zweimal gehts an der Waldhütte Rossschwanz vorbei.


Balsthal: Der Sanierte
Der Anfang auf einem natürlichen Waldpfad vermittelt zunächst ein falsches Bild. Denn wenig später laufen die Benutzerinnen und Benutzer auf einer bestens unterhaltenen Strecke. Die Wege des 50-jährigen Vita Parcours (Jubiläum am 17. September) sind nun zu einem grossen Teil regenfest bekiest, dazu stehen teilweise neue Geräte im Wald. Für jene, die den Vita Parcours vor allem als Laufstrecke nutzen, bieten die ruppigen Anstiege ebenso eine Herausforderung wie die «Abfahrt» auf der neuen Treppe. Tipp für Automobilisten: Nicht bis zum Ausgangspunkt fahren, drei Parkfelder (blaue Zone) hat es etwas weiter unten.

Länge: 2,2km. Steigung: 80m. Start: Eichholzweg. Trägerschaft: Einwohnergemeinde Balsthal.

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Balsthal: Die Posten wurden allesamt saniert.


Egerkingen: Der Neue
Nach drei Jahren Planung und zwei Monaten Bauzeit verfügt Egerkingen nun über einen eigenen Vita Parcours, finanziert aus den Kurtaxen der Hotellerie. Nicht überraschend wird man das Autobahn-Rauschen hier nie ganz los, zumal einzelne Abschnitte sehr nah der A2 entlang und auch übers offene Feld führen. Dafür gibts bei schönem Wetter Aussicht auf die Alpenkette, und die neuen Geräte präsentieren sich sehr einladend. Mit viel Aufwand wurden im abfallenden Terrain Plattformen für die 15 Posten angelegt, teilweise in mit Büschen gesäumten Nischen. Für Hotelgäste, die sich nach langer Fahrt oder tagelangem Seminar bewegen wollen, bietet er eine jedenfalls eine ideale Alternative zum Fitnessraum.

Länge: 2,1km. Steigung: 70m. Start: Unterhalb Hotel Mövenpick (Abzweigung Santelstrasse). Trägerschaft: Gemeinde Egerkingen.

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Egerkingen: Wunderschön angelegte Übungsgeräte, wie hier das Ringgerüst in einer schattigen und kühlen Bucht.

Text und Bilder: Nicolas und Edith Russi