Kinderheim amitola / Anzeiger Thal Gäu Olten
Christa Misteli ist Gründerin und Institutionsleiterin von amitola.

Bau eines neuen Zuhauses

Das Kinderheim amitola schafft in Neuendorf mehr Wohnraum

Etwas versteckt in Neuendorf, inmitten von Wiesen und Weiden und am Dorfbach gelegen, bietet amitola Kindern und Jugendlichen aus schwierigen familiären Verhältnissen Wohnraum, Wärme und Geborgenheit. Was 1998 als Grossfamilie begann, ist zur professionellen, zertifizierten Institution mit immer mehr Kindern und mehr Platzbedarf geworden. Jetzt steht ein Erweiterungsbau an.

«Ich hatte das Glück, in einer liebevollen Umgebung aufzuwachsen», schreibt alt Regierungsrat Roland Fürst im Vorwort zum Fundraising-Prospekt. Er präsidiert das Patronatskomitee für den Erweiterungsbau, dem unter anderen auch Johanna Bartholdi, Gemeindepräsidentin von Egerkingen und Kantonsrätin, Nationalrat Kurt Fluri und Nationalrätin Franziska Roth angehören. Umso wichtiger seien Institutionen wie amitola, um die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohn- und Betreuungsplätzen zu gewährleisten.

Planungsphase abgeschlossen
Gründerin und Institutionsleiterin Christa Misteli sagt zum Projekt: «Eine traurige Tatsache ist, dass amitola seit Jahren immer voll ausgelastet ist und viele Platzierungsanfragen ablehnen muss. Notfallmässig haben wir zwei Wohnungen in der Nachbarschaft dazu gemietet und das Büro in einem Container eingerichtet.» amitola hat gleich vis-à-vis vom heutigen Haupthaus ein Grundstück erworben und die Planungsphase für den zweiteiligen Neubau weitgehend abgeschlossen.

Bevor die Bauarbeiten hoffentlich im Herbst in Angriff genommen werden können, muss die Finanzierung gesichert sein. Dazu ist amitola auf Spendengelder angewiesen, die mit Unterstützung des Patronatskomitees etwa von Firmen, Privaten und Stiftungen kommen. Die Projektkosten sind mit knapp 6,5 Mio. Franken veranschlagt.

Kinderheim amitola / Anzeiger Thal Gäu Olten
Visualisierung des Neubaus: Er soll Platz für zwei Wohngruppen mit je sieben Kindern bieten.


Ländlich und gut integriert
Der Neubau bietet Platz für zwei Wohngruppen mit je sieben Kindern im Alter von null bis acht Jahren, Mehrzweckund Bewegungsräume, Küche und Administration sowie einen Notfallplatz. Die Gliederung in ein Haupt- und Nebengebäude basiert auf der Idee des Bauernhauses, Satteldach und Holzverkleidung nehmen diese ländlichen Stilelemente auf und lassen den Neubau als Teil des Dorfes erscheinen. Der Garten bietet mit Beeren, Blumen, kleinen Gemüsebeeten und einem Gewürzgarten viel Gelegenheit, die Natur zu entdecken. Neue Spielgeräte werden die körperlichen Fähigkeiten der Kinder gezielt fördern.

Um den Kindern und deren Familien eine optimale Stütze auf dem Lebensweg zu sein, bietet amitola nebst dem Grundangebot der stationären Betreuung (24 Stunden/365 Tage) auch ergänzende Angebote wie «amiscola», die eigene Schule mit einer Kleinstklasse. Wenn immer möglich besuchen die jungen Menschen jedoch die Regelschulen in der Gemeinde. Weitere Angebote sind Maltherapien, die videogestützte, ressourcen- und lösungsorientierte Persönlichkeitsentwicklung «Marte Meo», aber auch begleitete Elternbesuche und Familienbetreuung sowie Traumapädagogik.

Text: MGT & Bild: ZVG