Die Zahlen der Asylgesuche in der Schweiz steigen stark an, auch im Kanton Solothurn. Der Kanton rechnet mit rund 500 Asylgesuchen und 2500 Gesuchen für den Schutzstatus S bis Ende Jahr. Er hat die nötigen Massnahmen ergriffen, damit die Menschen untergebracht und versorgt werden können.
Seit September nehmen die ordentlichen Asylgesuche wieder stark zu. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet mit ungefähr 22000 Asylgesuchen für das Jahr 2022. Damit geht auch ein Anstieg von alleinreisenden Minderjährigen (MNA) einher. Weiter rechnet das SEM mit mehr Schutzsuchenden aus der Ukraine. Aufgrund der Prognosen des Bundes rechnet man im Kanton Solothurn mit 500 ordentlichen Asylgesuchen, 2500 Gesuchen für den Schutzstatus S und 70 MNA bis Ende Jahr.
Hier funktioniert das Asylwesen in einem 2-Phasenmodell. In der ersten Phase werden Asylsuchende und Schutzsuchende mit Status S in regionalen Asylzentren des Kantons untergebracht. In der zweiten Phase, zwei bis drei Monate später, werden die Personen in die verschiedenen Einwohnergemeinden beziehungsweise Sozialregionen transferiert. Hier sind dann die jeweiligen Sozialregionen und Einwohnergemeinden zuständig für die Unterbringung, Betreuung und Integration.
Für die Planung und Bereitstellung der Unterkünfte in den regionalen Asylzentren führt der Kanton eine rollende Unterbringungsplanung. Gegenwärtig sind folgende Unterkünfte für Asylsuchende in Betrieb: Die «Villa Schläfli» in Selzach mit 80 Plätzen, das «Kurhaus» auf dem Balmberg mit 100 Plätzen und das Durchgangszentrum in Oberbuchsiten mit 80 Plätzen (mit einer speziellen Struktur für die MNA). Hinzu kommt die Fridau in Egerkingen mit 200 Plätzen speziell für Schutzsuchende aus der Ukraine. Diese kantonalen Unterkünfte sind bereits zu 75 Prozent ausgelastet. Deshalb wurde im Verlauf der letzten Woche das Bildungsheim auf dem Balmberg mit 50 Plätzen temporär wieder geöffnet. Dem Kanton Solothurn stehen noch weitere Reserven zur Verfügung, sollten die Gesuchszahlen ansteigen. Ebenso verfügt der Kanton im Moment noch über genügend Betreuungspersonal.