Kurt Zimmerli / Anzeiger Thal Gäu Olten
Ein eigens angefertigtes Bild als Gabe: Kurt Zimmerli (links) und Fabian Gloor.

Einer, der tiefe Spuren hinterlässt

Oensingens früherer Gemeindepräsident Kurt Zimmerli wurde für sein Lebenswerk geehrt

Am vergangenen Freitag gabs ganz schön viel zu feiern und zu ehren im Gäuer Hauptort. Nebst zahlreichen sportlichen und weiteren Ehrungen wurde der ehemalige Gemeindepräsident Kurt Zimmerli für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Feierlicher Moment am letzten Freitag in Oensingen, als Gemeindepräsident Fabian Gloor die Laudatio für Kurt Zimmerli hielt, der für seine langjährigen Verdienste zu Gunsten der Gemeinde in unzähligen Funktionen für sein Lebenswerk geehrt wurde. Den Preisträger dürfe man getrost als Oensinger «Institution» im besten Sinne des Wortes bezeichnen, sagte Gloor, obwohl dieser «erst» 1976, mit knapp 27 Jahren, nach Oensingen gefunden habe. 20 Jahre war Zimmerli dann aber im Gemeinderat präsent, 17 davon als Ammann (zu Beginn) respektive als Gemeindepräsident. Nicht nur in der Kommunalpolitik war Zimmerli aktiv, er war 16 Jahre im Kantonsrat, unter anderem als Präsident der Bildungs- und Kulturkommission, und erreichte 2003 auf der freisinnigen Nationalratsliste «den guten dritten Platz», so Gloor.

Neben seiner politischen Tätigkeit war Zimmerli Unternehmer mit eigenem Personalvermittlungsbüro und stark in der Wirtschaft aktiv mit diversen Mandaten. Ganz zu Beginn seiner Berufskarriere arbeitete er auch als Lehrer, und zwar an der Bezirksschule in Oensingen.

Stets Verantwortung übernommen
Dann wurde der aktuelle Gemeindepräsident persönlich: «Kurt scheute nie davor zurück, Verantwortung zu übernehmen und hinzustehen. Das zeichnet einen Menschen und auch einen guten Politiker aus. Sein Herzblut und mehr steckte er wirklich in Oensingen und viele seiner Spuren sind hier deutlich spür- und erkennbar.» Gloor erwähnte einige Beispiele: Das Schulhausprojekt Farfalla, bei dem die heutigen Trakte A und C realisiert wurden. Ebenso den Bienken-Saal samt Bibliothek und Feuerwehrmagazin. Die HTL, die heutige FHNW, sei sowohl «grösste Freude als auch grösster Ärger für Kurt und viele seiner Mitstreiter» gewesen. Sie wurde bekanntlich trotz gewonnener Volksabstimmung schliesslich nach Olten und Brugg verlegt. Gloor: «Wer weiss, vielleicht gelingt uns ja irgendeinmal wieder so ein Coup.»

Neckisch seine Anmerkung, dass einzig der Badesee es leider nie über das Skizzenstadium hinaus geschafft habe. Dabei habe er, Gloor, diese Idee als etwas vom Ersten bei Amtsbeginn im Jahr 2017 abklären lassen, sie sei auch ins Hochwasserschutzprojekt Dünnern eingeflossen. «Wahrlich kann man also sagen, dass Kurt bis heute Oensingen mitprägt und seine Ideen vielerorts sichtbar sind.»

Hier und da und überall involviert
Es folgte die Aufzählung vieler weiterer Meriten des engagierten Kurt Zimmerli, oder wie Fabian Gloor sagte: «In Oensingen gibt es kaum einen Anlass, wo Kurt nicht involviert war oder immer noch ist.» Nachdem er 2001 vom Gemeindepräsidium zurücktrat, übernahm er sogleich das Präsidium des Stiftungsrats Neu Bechburg. Mehrmals war er Präsident OK Sonnwendfeier, auch bei der Ausgabe am 18. März. Der 74-Jährige ist Ehrenmitglied der Musikgesellschaft Oensingen, er war längere Zeit Präsident des Fussball-Clubs und ist dort ebenfalls Ehrenmitglied. Und, und…

Er sei froh, dass Kurt in Gesprächen einen wachen und kritischen Geist habe, aber auch wohlwollend das Geschehen der Gemeinde beurteile. «Was Kurt allerdings nicht weiss ist, dass wir uns an seiner letzten Gemeindeversammlung als Gemeindepräsident begegnet sind», erwähnte Gloor mit einem Schmunzeln. Eines der Schulkinder, das damals für ihn gesungen habe, sei er gewesen.

Ein freudestrahlender Kurt Zimmerli durfte aus den Händen von Fabian Gloor als Dank für seine langjährigen Dienste und Verdienste für die Gemeinde Oensingen den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen. Als besonderes Geschenk erhielt er ein eigens angefertigtes Bild. Natürlich mit der Bechburg als Sujet.

Text: MGT & Bild: ZVG