Genossenschaftspräsident Walter Straumann (links) und Heimleiter Matthias Christ sind mit der Rundum-Erneuerung im Alters- und Pflegeheim Ruttigen zufrieden.

Rundumerneuerung für «Ruttiger»

Aus eigenen Mitteln wurde das Oltner Alters- und Pflegeheim Ruttigen renoviert

Für knapp 2,6 Millionen Franken ist die Infrastruktur des Alters- und Pflegeheims Ruttigen auf Oltner Boden rundum erneuert worden. Genossenschaftspräsident Walter Straumann und Heimleiter Matthias Christ zeigen sich hocherfreut über das Ergebnis und betonen, dass die Renovation, Mehrkosten zum Trotz, aus eigenen Mitteln finanziert werden konnte.

Obschon auf Oltner Boden gelegen, ist es das einzige seiner Art ausserhalb der Stadt und bietet 64 Betten an: Das Alters- und Pflegeheim Ruttigen. 1937 in Betrieb genommen, bietet die Institution heute mit 6200 Stellenprozenten Arbeit für 96 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – wovon zehn Lernende in den Bereichen Pflege, Küche und Hauswirtschaft – und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von rund 6,4 Mio. Franken. Nach diversen An- und Umbauten in den 2000er- und 2010er-Jahren – Aufenthaltsraum, Streichelzoo, Gartenpavillon und Demenzabteilung – sowie der Sanierung der Heizzentrale und dem Anschluss an das öffentliche Kanalisationsnetz, stand nun die Rundumerneuerung der Infrastruktur auf dem Programm. Die Delegierten sprachen dafür im September 2018 einen Investitionskredit über 2,4 Mio. Franken. «Wir können die Sanierungen vollumfänglich aus eigenen Mitteln finanzieren», hiess es damals.

Im Jahr 2021, ein Jahr später als geplant, konnten die Restaurationsarbeiten beendet werden. «Pandemiebedingt konnten wir den dritten Teil erst ein Jahr später als geplant ausführen, doch weil die Handwerker via Gerüste von aussen zu den einzelnen Zimmern gelangen konnten, reichten die üblichen Massnahmen wie das Tragen von Masken», sagt Heimleiter Matthias Christ.

Wertvermehrende Massnahmen
Ein Augenschein dieser Tage vor Ort führte dem Betrachter vor Augen, was alles in dieser Zeit gemacht wurde: «Brandmelder, Deckenbeleuchtungen, Steckdosen und Lichtschalter mussten teils neu installiert werden. Hinzu kamen die Komplettsanierung der Böden und Decken sowie Malerarbeiten an Böden, Wänden, Decken, Radiatoren und Türen», zählt Christ auf. Doch nicht nur das: Es wurden laut Genossenschaftspräsident Walter Straumann auch gleich wertvermehrende Massnahmen vorgenommen. «Dazu gehören der Einbau von Schallschutz- und Brandschutz-Decken, der Einbau neuer Türen, die Erneuerung der Nasszellen inklusive Verbrühungsschutz bei den Duschen, der Einbau von WLAN und Leitungen für Internet-Anschlüsse, neue Einbauschränke sowie der Umbau von verschiedenen Doppel- in Einzelzimmer», zählt der «Ruttiger»-Präsident auf.

Soweit zum sichtbaren Teil der Arbeiten – aber auch sämtliche Wasser- und Abwasserleitungen seien bei dieser Gelegenheit ausgetauscht respektive repariert worden, ergänzt der Heimleiter.

Oltner Alters- und Pflegeheim Ruttigen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Renoviertes Einzelzimmer im «Ruttiger»: Der Boden und die Decke wurden ersetzt, das Zimmer frisch gestrichen und die Nasszelle erneuert und modernisiert.


Das Versprechen gehalten
Walter Straumann räumt zwar ein, dass der damals gesprochene Kredit von 2,4 Mio. Franken um 0,174 Mio. Franken oder rund sieben Prozent überschritten wurde, dies wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten: «Es ist ein Altbau. Demzufolge wurden wir auch mit Feuchtigkeits-Rückständen konfrontiert, hauptsächlich im Untergeschoss. Die zusätzlichen Brandschutz-Massnahmen ergaben sich erst im Verlaufe der Erneuerungsarbeiten.» Dennoch, so Straumann: «Wir hatten Unvorhergesehenes im seinerzeitigen Kredit berücksichtigt und rechneten immer mit einer Kostenabweichung von plus/minus zehn Prozent.» Entsprechend habe man nicht nur den Kreditrahmen einhalten, sondern auch das seinerzeitige Versprechen halten können, den Umbau ausnahmslos mit eigenen Mitteln zu finanzieren. «Die Genossenschafts-Gemeinden mussten nichts zuschiessen», hält Straumann fest. Entsprechend verabschiedeten die Delegierten die Schlussabrechnung einstimmig.

«Unser Fazit: Wir haben im ‹Ruttiger› einen neuwertigen Zustand der Inneneinrichtung erreicht. Auch die Nasszellen sind auf dem aktuellsten Stand der Technik», fasst Straumann zusammen. Und Christ ergänzt: «Auch laut Vorschriften der Gebäudeversicherung sind wir nun à jour.» Ferner seien alle Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes, etwa betreffend Aufzüge und Barrierefreiheit, eingehalten. Der Heimleiter ist hoch zufrieden: «Wir wurden durch das Architekturbüro vorzüglich betreut und immer vorzeitig über mögliche Mehrkosten informiert. Die Handwerker – alle aus der Region – haben ebenfalls sehr gute und empfehlenswerte Arbeit geleistet.»

Text: MGT & Bilder: ZVG