Garage zur Eintracht Welschenrohr / Anzeiger Thal Gäu Olten
Das Restaurant Eintracht in Welschenrohr ist bereits seit 20 Jahren geschlossen. Mit dem Tod von Linus Füeg Junior wird nun auch die Garage geschlossen. Die Tankstelle bleibt erhalten.

Garage zur Eintracht ist Geschichte

Mit dem Tod des Inhabers verschwindet in Welschenrohr ein traditioneller Gewerbebetrieb

Restaurant und Garage zur Eintracht waren jahrzehntelang eine gute Adresse für Gäste und Automobilisten an der Hauptstrasse in Welschenrohr. Nach dem plötzlichen Tod von Inhaber Linus Füeg im Februar ist die Garage geschlossen. Der Gastrobetrieb wurde bereits vor 20 Jahren aufgegeben.

Linus Füeg Senior übernahm Ende der 30er-Jahre die Liegenschaft «Zur Eintracht» mit Wirtschaft und Garage an der Hauptstrasse in Welschenrohr. Mit seiner Familie führte er mit Erfolg die beiden Betriebe. Gute Zeiten erlebte die Garage nach dem Weltkrieg, als sich die Uhrmacher auch Autos leisten konnten. Zudem wirkte seine Frau Anna als Fahrlehrerin und brachte vielen Welschenrohrern das Autofahren bei. Die Garage konnte die A-Vertretung von Toyota übernehmen.

Viel Arbeit gab es für Vater und Sohn Stefan sowie Mechaniker Alfred Bielmeier in den Jahren der Hochkonjunktur. Linus Füeg Junior führte nach dem Tod seines Vaters die Garage weiter. Seine Frau Elena und Sohn Stefan wollen den Betrieb nach dem Tod von Linus Füeg im Februar diesen Jahres nicht mehr weiter führen. Immerhin bleibt die Tankstelle erhalten.

Garage zur Eintracht Welschenrohr / Anzeiger Thal Gäu Olten
Stefan und Elena Füeg, Sohn und Ehefrau des kürzlich verstorbenen Linus Füeg, wollen die Garage nicht weiterführen.


Treffpunkt Restaurant Eintracht
Als der erste Fernsehapparat im Restaurant Eintracht stand, versammelten sich Nachbarn und Freunde, um Unterhaltungsprogramme und Fussballspiele zu schauen. Beliebt war der Treffpunkt am Stammtisch vor allem nach der Arbeit und am Abend. Wie oft blieb man über die Polizeistunde hinaus sitzen und bezahlte wohl oder übel den fälligen Fünfliber, wenn die Polizisten eintrafen. Oft ging es hoch zu und her, wenn Feste stiegen, Vereine ihre Erfolge feierten, spontan gesungen wurde, die Feuerwehr eintraf oder gar der Gemeinderat «überhockte».

Füeg-Geschwister werden zu Jonny & Blue Sisters
Bekannt war die Eintracht für gute Unterhaltungsmusik. So traten die Musikerinnen und Musiker Peter Hinnen, Manuela, Freddy Pulver und viele Tanzorchester auf. Legendär waren die Fasnachtstage, wo oft bis in die frühen Morgenstunden zu Musik der Berner «Merinos» oder der einheimischen «Pesiwaos» getanzt wurde. In den 60er-Jahren bildeten die Geschwister Füeg – Anna, Margrit und Hugo – ein Gesangstrio unter dem Namen Jonny & Blue Sisters. Sie nahmen an Wettbewerben teil, traten im In- und Ausland auf und verewigten ihre Lieder auf Schallplatten. Mit der Schlagersängerin «Manuela» 7-Stefan und Elena Füeg 2023 (Schuld war nur der Bossa Nova) hatte das Trio ebenfalls Auftritte. «Lange ist es her, aber die schönen Erinnerungen bleiben», meint Anna Füeg rückblickend auf ihr Leben.


Schliesslich bedankt sich die Familie Füeg herzlich bei ihrer treuen Kundschaft in Garage und Restaurant in all den vielen Jahren

Text & Bild: WSW