Büro H-O Oegerli Markus Architekten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Er feiert sein Firmenjubiläum mit Inhalten statt mit einer grossen Sause: Markus Oegerli (ganz vorne) und sein Team.

Dem nachhaltigen Bauen verpflichtet

Das Büro H-O Oegerli Markus Architekten feiert sein 25-jähriges Bestehen

Als er das Unternehmen zusammen mit einem Partner gegründet hat, waren sie Pioniere im nachhaltigen Bauen. Heute sei diese Notwendigkeit zum Glück in den allermeisten Köpfen angekommen, sagt Markus Oegerli. Sein Büro H-O Oegerli Markus Architekten feiert dieses Jahr das 25-jährige Bestehen. Er tut dies mit einer Tischmesse in Härkingen Anfang September, wo er gleichgesinnten Firmen eine Plattform gibt.

Dass die Tischmesse in der Alten Gärtnerei in Härkingen eine Messe rund ums nachhaltige Bauen ist, kommt nicht von ungefähr: Seit der Gründung vor 25 Jahren durch Markus Oegerli und Hansjörg Hagmann steht dieses Thema im Zentrum des Schaffens des Architekturbüros. Für Oegerli, seit 2008 alleiniger Inhaber des Büros H-O Oegerli Markus Architekten, ist die Thematik durch und durch eine Herzensangelegenheit, wie er unterstreicht. Ist nachhaltiges Bauen heute – «zum Glück», wie er sagt – für die Allermeisten eine Selbstverständlichkeit, war man in dieser Sparte vor einem Vierteljahrhundert ein veritabler Pionier. Das ist mit ein Grund, weshalb aus dem ehemaligen Zweimann-Betrieb eine Firma mit Standorten in Olten und Härkingen und aktuell zwölf Mitarbeitenden, darunter vier Lernende, geworden ist. Man lasse sich, wie im Leitbild festgeschrieben, durch ökonomische und ökologische Gedanken leiten, nicht durch modische oder elitäre Argumente. Und, eben: Es vereinfache heutzutage vieles, dass man die Kundschaft nicht mehr von nachhaltigem Bauen überzeugen müsse. Oegerli: «Natürlich bauen wir die Häuser für unsere Kundinnen und Kunden und nicht für uns. Aber wir möchten wirklich nicht mit dem Bauherrn über den Unsinn einer Ölheizung diskutieren – dann passt die Zusammenarbeit wohl nicht …».

Der Kreis schliesst sich
Spezialgebiete seines Unternehmens sind Wohnbauten, Alterszentren und Schulhäuser. Viele der realisierten Projekte erfüllen die strengen Anforderungen des Passivhaus-Labels (Minergie-P), nutzen Energie aus erneuerbaren Quellen oder produzieren diese sogar selbst. Ein aktuelles Werk, das beispielhaft für das Schaffen von Oegerli und seinem Team steht, ist die 2021 erfolgte Erweiterung und Sanierung des Schulhauses in Niederbuchsiten – ein echtes Bijou. Durch die Nutzung von Holz als Hauptbaustoff und einer Dämmung aus recycliertem Altpapier wurde der Anteil grauer Energie tief gehalten. Zudem produziert das Schulgebäude dank Solardach auch gleich noch Strom. Ein schönes, ganzheitliches Projekt sei es geworden, und eines bestimmt nicht: elitär. «Das gefällt den Menschen», weiss er. Als Anerkennung für die Architektur erhielt das Projekt vom SIA Solothurn einen Priisnagel.

In all den Jahren seien die Projekte grösser geworden, was die Arbeit vereinfache. Mittlerweile schliesst sich der Kreis, denn bei den Kundinnen und Kunden der ersten Stunde darf er bereits wieder die Heizung ersetzen. Der Lauf der Zeit. Seine Herausforderungen für die nächsten Jahre? Es gebe viele Bereiche, in denen er als Geschäftsführer noch besser werden könne, sagt er schmunzelnd. Was wohl «Jammern» auf hohem Niveau ist.

Sein Wissen gibt er gerne weiter
Vier Lernende beschäftigt sein Unternehmen aktuell. «Die Ausbildung junger Fachkräfte ist uns wichtig», bekräftigt Markus Oegerli. Sowieso ist es ihm seit jeher ein grosses Bedürfnis, Wissen weiterzugeben: Er präsidiert die IG Passivhaus Mittelland, engagiert sich als Energieberater und doziert zusammen mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Antonia Carlucci an der Oltner Fachschule Teko. Sie ist es auch, die Gewähr bietet für – kritische – Aussensicht seit bald 20 Jahren. Er lacht: «Wir sind selten einer Meinung. Und das ist gut so.» Einige Jahre haben beide auch an der Gewerbeschule unterrichtet, Kurse durchgeführt und Prüfungen abgenommen. Und weil auch er selber nie ausgelernt hat, hat er eben erst im Coachingzentrum eine Coachingausbildung begonnen.

Fachkräftemangel? Sei durchaus ein Thema in seiner Branche, sagt Oegerli. Aber er sei davon nicht betroffen. «Vielleicht merken junge Architekten und Bauleiter, dass sie bei uns lernen und sich entwickeln und entfalten können.» Von Seiten der Bauherrschaft kriege er oft zu hören, man spüre, dass sie ein Team seien – ein schönes Kompliment. Und es stimme auch, sagt er: «Wir bauen als Team – nachhaltig!»

Feier mit einer Tischmesse
Das Jubiläum feiern wollen Markus Oegerli und sein Team wie erwähnt mit einer Tischmesse, die am 2. und 3. September (jeweils von 10 bis 16 Uhr) in der Alten Gärtnerei in Härkingen stattfinden wird. Mit der Messe bietet er Firmen und Organisationen, die sich wie sein Büro für nachhaltiges Bauen engagieren, eine Plattform. «Das war ein wichtiges Anliegen von mir», sagt Oegerli. Neben seinem eigenen Unternehmen stellt ein Dutzend weitere Firmen aus den Bereichen Energieversorgung, Dämmung, Komfortlüftung und Baustoffe ihr Angebot vor. Diese Messe, ein Anlass mit Fokus auf Inhalte, sei nachhaltiger als eine grosse Sause, betont der Chef. «Sie soll widerspiegeln, was wir tun, sie soll in ihrer Art einfach und pragmatisch sein und zu unserer Firmenkultur passen.»

Während der Tischmesse sorgt die Bar der Alten Gärtnerei für die Getränke, Madame Crêpe mit ihrem mobilen Stand für das leibliche Wohl.

Text: NIK & Bild: ZVG