Ende September beginnt die Theatersaison im Schwager Theater in Olten. Christoph Schwager, der künstlerische Leiter des Kleintheaters, eröffnet die Saison mit der Premiere des Solostücks «s Gäutier» höchstpersönlich.
Mit szenischen Erzählungen öffnet Christoph Schwager dem Publikum ein magisches Tor in die Welt der Solothurner Sagen. Wer hier eintritt, begegnet einer fliegenden, roten Kuh, sieht das Rybimandli aus dem Dünnernbach steigen und vernimmt aus der Ferne das Lachen des Mieschfrauelis vom Kappeler Hausberg Born her. Ein wunderbarer Einstieg in die neue Spielzeit also, in welcher Markus Schönholzer im Oktober seine Familie thematisch auf die Bühne stellt und sein musikalisches Können und sein komödiantisches Gespür zeigt in einem Abend voller Tantengeträller, Bruderblues, schmutziger Wäsche und viel, viel Liebe. Der Liebe begegnet auch Erwin aus der Schweiz in der magischen «Symphonie des Lebens»; ist die Liebe doch das Einzige, was wirklich zählt.
Der November wird besonders bunt. Judith Bach präsentiert Claires schiefe Bühne. Die «kleene Berlinerin» führt hinreissend-mitreissend durch ein Kleinkunst- Feuerwerk, bei dem die Bühne jedem offen steht, der etwas zu präsentieren weiss. Beim Combo-Projekt «liederlich» teilen sich Spoken Word-Artist Remo Zumstein, Musiker Markus Schönholzer und Musik-Kabarettistin Uta Köbernick gemeinsam mit Liedermacher Reto Zeller das Rampenlicht.
Humorvolles mit und ohne Worte
Scharfzüngig, leichtfüssig und flinkfingerig geht es im Dezember mit Esther Hasler und ihrem Piano weiter. Sie präsentiert ihr Chansonprogramm «Sieben auf einen Streich» für alle, die hintergründigen Humor dem Schenkelklopfen vorziehen. Mit Cello und Geschirrtuch, Kontrabass und Hülsenfrüchten, Akkordeon und Altpapier haucht das Duo «wilderbluescht» schweizerdeutschen Volksliedern neues Leben ein. In ihrem Abendprogramm «zart & zäch» besingen sie Themen wie Aberglaube, Lebenskreislauf, Wehklage, schwarzer Zauber, lichterlohe Liebe oder das Schelmentum. Leicht schelmisch zieht im Januar auch Thomas Lötscher Bilanz. Als «Veri» tschenderlet, bilanziert und kommentiert er in seinem Rück-Blick 2024 das Weltgeschehen und die Machenschaften der Mächtigen. Wo er mit Wortwitz überzeugt, bedarf Karim Slama keiner Worte, um seine Geschichte zum Leben zu erwecken. Als Pantomime «Monsieur» verblüfft er sein Publikum mit ausdrucksstarker Mimik, präziser Gestik und einer an Akrobatik grenzenden Beweglichkeit. Begleitet wird sein Komiktheater von Erzählerin Catherine Guggisberg.
«Ein Stück vom Glück! Wer will das nicht?», fragt Musikkomödiantin Doris Friedmann und singt von grossen Emotionen: Liebe, Trauer, Einsamkeit, Leidenschaft und Glück. Humorvoll und tiefgründig geht es weiter am Weltfrauentag, dem 8. März. In tragikomischen Passagen erzählt Yüksel Esen von der Entdeckung ihres Geschlechts und entwaffnet dabei die Absurdität der Regeln und Normen, die ihr die schweizerisch-türkische Kultur stetig zu vermitteln versucht. «Und dann war ich nicht mehr» wurde mit dem Jungsegler Nachwuchspreis als beste Produktion von 2023 ausgezeichnet.
Fundstücke, kabarettistisch verpackt
Seit über 25 Jahren spielen die beiden Cellisten des Duos Calva Musik, die auch jeder Ausserirdische kennen sollte: Musik von Klassikern wie Dvořák, Mozart, Chopin und Händel ebenso wie rockige Klänge von John Miles oder Film-Epen von John Williams. Irdische Musikgeschichte humorvoll verpackt und leidenschaftlich interpretiert. Wie höchst amüsant Schweizer Geschichte sein kann, zeigt Science Slammer, Geschichtensammler und Archivjunkie Benedikt Meyer in seinem Programm «Plusquamperfekt». Meyers historische Fundstücke machen deutlich: Unsere Vorfahren waren genauso schrullig, tollpatschig, genial, dumm und liebenswert wie wir. Die Improvisationstheatergruppe «dito» spielt jeden letzten Mittwoch im Monat, was das Publikum an Impulsen mitbringt. Nichts ist unspielbar – alles ist möglich!
Das Schwager Theater ist ein Treffpunkt für Kunstliebhaber und Kunstschaffende, ein Ort der Begegnung und der Faszination. Weitere Informationen und Tickets unter www.schwager.ch.