Der Siedlungsraum bietet grosses Potenzial: Mit den richtigen Ideen und Konzepten können Gemeinden hochwertigen Lebensraum schaffen und die Artenvielfalt fördern. Der Naturpark Thal organisierte gemeinsam mit dem kantonalen Amt für Raumplanung einen Erfahrungsaustausch zur Siedlungsökologie.
Der kürzliche Austausch unter den Gemeindearbeitern und Behördenmitgliedern zeigte, dass die Herausforderungen der Gemeinden in der Siedlungsökologie sehr ähnlich sind. «Es sind vielfältige Lösungsansätze erforderlich, um den Siedlungsraum erfolgreich in einen wertvollen Lebensraum zu transformieren. Die Zusammenarbeit und Sensibilisierung von Privatpersonen und lokalen Unternehmen sind dabei zentral», sagte Patrick Zellweger, Projektleiter Natur im Siedlungsraum. Aber auch das Engagement der Gemeinde auf gemeindeeigenen Flächen sei essenziell, damit sie als positives Beispiel vorangehen könne, hiess es. Die Schwierigkeit bestehe jedoch darin, Privatpersonen zu animieren, ihre Privatgärten naturnaher zu gestalten und die Umgestaltungen auf kommunalen Flächen so zu gestalten, dass sie von der Bevölkerung akzeptiert werden.
Vorzeigeprojekt in Oensingen
Der Naturpark Thal und das Amt für Raumplanung führten den Erfahrungsaustausch zum Thema Siedlungsökologie gemeinsam durch. Konrad Zeltner vom Amt für Raumplanung stellte das Programm «SoNaturnah» vor. Dabei unterstützt das Amt für Raumplanung die Gemeinden in der naturnahen Gestaltung ihrer Umgebungen. Das Programm bietet Begleitung und Förderung – zum Beispiel bei der Neuanlage von Alleen – und gibt wertvolle Impulse für eine naturnahe Entwicklung des Siedlungsraums.
Berlenga Käufeler von der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) präsentierte das Angebot «Blühende Nachbarschaft», das durch die Umwandlung kommunaler Rasenflächen in artenreiche Wiesen bereits in mehreren Solothurner Gemeinden zur Stärkung der Biodiversität beiträgt. Pusch unterstützt Gemeinden dabei nicht nur beratend, sondern auch mit optimal angepasstem Saatgut, um aus eintönigen Grünflächen wertvolle Lebensräume zu machen.
Die Gemeinden Langendorf und Oensingen stellten ihre Vorzeigeprojekte vor. Oensingen bietet seinen Einwohnern eine kostenlose Gartenberatung und zeichnet naturnahe Gärten aus. Durch diese Initiative steigt das Interesse an umweltfreundlicher Gartengestaltung in der Bevölkerung merklich an.
Der erste gemeinsame Erfahrungsaustausch zum Thema Siedlungsökologie wurde von den Teilnehmenden sehr geschätzt. Das Thema dürfte zudem weiter an Bedeutung gewinnen.