Verein Freunde Kunstmuseum Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Stolze Gesichter an der Vernissage des Jubiläumsbuches (von links): Buchgestalter Christof Schelbert, Katja Herlach, Stv. Direktorin Kunstmuseum Olten, Rolf Mettauer, Joe Birchmeier (Freunde Kunstmuseum Olten) und Stadtpräsident Thomas Marbet.

Untrennbar mit Institution verbunden

Der Verein Freunde Kunstmuseum Olten feiert das 40-Jahr-Jubiläum mit einem Buch

Das Kunstmuseum Olten verfügt über eine Sammlung mit Schweizer Kunst von überregionaler Bedeutung. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat der Verein Freunde Kunstmuseum Olten, der heuer sein 40-jähriges Bestehen feiert. Er tut dies unter anderem mit einem Jubiläumsbuch, in dessen Zentrum selbstredend ein Grossteil der Werke steht, die der Verein gekauft oder geschenkt erhalten hat. VON

Seit vierzig Jahren macht es sich der Verein Freunde Kunstmuseum Olten zur Aufgabe, diese Kulturstätte mitten in der Stadt zu fördern und zu unterstützen. Er tut dies mit finanziellen Mitteln, zwecks gezielten Erwerbs von Werken zur Erweiterung der Sammlung, ebenso sehr aber auch auf ideelle Weise. Mit ihrem Wirken hätten die «Freunde» viel zur Bedeutung und zum guten Ruf dieser Institution beigetragen, schreibt Stadtpräsident Thomas Marbet im Jubiläumsbuch und verdankt die Leistungen des Vereins. Dass diese von der Einwohnergemeinde geschätzt und gewürdigt werden, beweist allein schon der Umstand, dass der Verein zur Buchvernissage am vergangenen Freitag in den 11. Stock des Stadthauses einladen durfte und dort Gastrecht genoss.

Ende letzten Jahres beschlossen die Verantwortlichen, zum diesjährigen 40-Jahr- Jubiläum des Vereins Freunde Kunstmuseum Olten ein Buch zu realisieren. «Einen Sammlungskatalog», wie Joe Birchmeier präzisiert. Der Vizepräsident des Vereins zeichnete gemeinsam mit Gestalter Christof Schelbert für Konzept und Redaktion des Werkes verantwortlich, welches dieser Tage, pünktlich zu Weihnachten, an alle Mitglieder verschickt wird. Im noch druckfrischen, 112 Seiten dicken Buch werden rund hundert Bilder publiziert, die jeweils mit einem Kurztext versehen sind und das Gesamtwerk des Vereins zeigen. Dieses weilt zur Aufbewahrung im Kunstmuseum, bleibt aber, so sehen dies die Statuten vor, im Besitz des Vereins. Mit dem Jubiläumsbuch wolle man den aktuell 155 Mitgliedern ein Präsent überreichen können, sagt Präsident Rolf Mettauer. «Es soll aber nach vier Jahrzehnten durchaus auch als Standortbestimmung taugen.»

Fust und Killer waren die Initianten
Im Vorwort zum schmucken Buch geht Mettauer auf die Gründerzeit des Vereins ein. So seien sich der damalige Museumsleiter Peter Killer und die dreiköpfige Kunstmuseumskommission unter der Leitung des Architekten und Kunstschaffenden Willi Fust einig gewesen, dass der damals für Kunstankäufe des Hauses zur Verfügung stehende Betrag von jährlich 25000 Franken nur durch die Hilfe Dritter aufgestockt werden könnte. Fust schlug vor, einen Gönnerverein zu gründen, und sprach gemeinsam mit Killer beim damaligen Direktionspräsidenten der Aare-Tessin AG, Dr. Ernst Trümpy, vor. Dieser zeigte sich begeistert ob des Vorhabens, und mit seinem Beziehungsnetz wurde am 7. November 1984 im «Schweizerhof» der Verein «Gesellschaft der Freunde des Kunstmuseums Olten» gegründet. Dessen Zweck sollte der Erwerb von Kunstwerken sein, die dem Museum zur Verfügung gestellt würden. Dabei sollten explizit auch weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler ins Blickfeld gerückt werden.

Trümpy präsidierte den Verein auch gleich, ihm folgten als Vorsitzende der «Freunde» Viktor Ritter, Jürg Häner, Dr. Andreas Burckhardt und von 2017 bis im vergangenen Jahr Ulrich Soltermann.

Fokus auf Ausbau von Werkkomplexen
Aktuell umfasst die Sammlung des Vereins mehr als hundert Werke respektive Werkgruppen aus 226 Jahren, von 1789 bis 2015. Wie die beiden Direktorinnen des Kunstmuseums Olten, Katja Herlach und Dorothee Messmer, in ihrem Beitrag im Jubiläumsbuch festhalten, steht heute anders als zu Beginn des Wirkens der «Freunde» vor vierzig Jahren weniger die möglichst lückenlose Abbildung eines – sich zunehmend schnell verändernden – kunsthistorischen Kanons im Zentrum. Stattdessen hat sich der Fokus auf den Ausbau von starken Werkkomplexen verschoben, die in verschiedene Richtungen anschlussfähig sind und so als Stützen und Aushängeschilder der Museumssammlung dienen. Sie illustrieren dies in ihrem Text am Beispiel zweier untereinander vernetzter Kernbestände rund um die Expressionisten Otto Morach und Paul Camenisch, die über Jahrzehnte hinweg im «kreativen Ping-Pong» geäufnet worden seien.

Neue Mitglieder sind willkommen
Auch wenn die Diskussion um die Sanierung des Kunstmuseums festgefahren erscheint – sowohl der Präsident als auch sein Vize blicken mit einer gesunden Zuversicht nach vorn: «Wir sind davon überzeugt, dass es mit unserem Museum in die richtige Richtung weitergeht», verkünden Mettauer und Birchmeier unisono. Mit diesem Glauben im Gepäck und der nötigen Portion Kampfgeist hat der Verein Freunde Kunstmuseum Olten in seinem Jubeljahr auch einige hundert Briefe verschickt, um neue Mitglieder anzuwerben. «Den jährlichen Vereinsbeitrag von 75 Franken haben wir seit der Gründung nie angehoben», weiss Rolf Mettauer. Als Mitglied profitiert man von vielfältigen Vergünstigungen. Und man ist quasi ja auch Mitbesitzer der Kunstankäufe, mit denen der Verein das Kunstmuseum Olten auch morgen noch nach Kräften unterstützen will.

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