Kantonsspital Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
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Neue Vorgaben und Ziele für die soH

Regierungsrat hat die Eigentümerstrategie der Solothurner Spitäler AG überarbeitet

Der Regierungsrat hat die Eigentümerstrategie der Solothurner Spitäler AG (soH) umfassend überarbeitet und erweitert. Die bereits eingeleitete verstärkte Steuerung wird damit verbindlich verankert. Im Zentrum steht ein qualitativ guter und wirtschaftlich nachhaltiger Spitalbetrieb.

Die soH ist die grösste Erbringerin medizinischer Leistungen im Kanton Solothurn. Der Kanton als Alleinaktionär führt und steuert sie mit dem Instrument der Eigentümerstrategie. Diese gibt dem Verwaltungsrat der soH die Leitplanken für die unternehmerische Entwicklung vor. Die Eigentümerstrategie wurde letztmals 2015 grundlegend überarbeitet. «Mit der neuen Eigentümerstrategie setzt der Regierungsrat der soH klare Ziele und macht ihr konkrete Vorgaben. Damit nehmen wir das Heft stärker in die Hand», sagte Regierungsrätin Susanne Schaffner am Montag vor den Medien.

Konkret hat der Regierungsrat 16 Ziele aus den Bereichen «Unternehmen und Organisation», «Wirtschaft und Finanzen » und «Soziales und Personal» formuliert. Im Fokus stehen eine verstärkte Ambulantisierung, die Konzentration des Leistungsangebots, die überregionale und interkantonale Koordination der Angebote mit den umliegenden Spitälern, eine Ergebnisverbesserung sowie Leistungen zu Gunsten der Versorgungssicherheit. Der Regierungsrat erwartet von der Solothurner Spitäler AG, dass sie ihre Leistungen auch künftig ohne direkte finanzielle Unterstützung durch den Kanton erbringen kann.

Vorgaben zu Führung, Organisation, Aufsicht, Kontrolle und Transparenz
Die Eigentümerstrategie definiert zudem die Messung der Zielerreichung, die Berichterstattung und die Steuerungsgremien und -instrumente. So muss die soH dem Kanton jährlich über den Grad der Zielerreichung Bericht erstatten. Zentrale Kennziffern werden quartalsweise gemeldet. Austauschgefässe zwischen dem Regierungsrat beziehungsweise kantonalen Stellen und der soH auf verschiedenen Stufen wurden verbindlich verankert.

In die Überarbeitung der Eigentümerstrategie sind die Empfehlungen externer Fachpersonen eingeflossen. Zudem wurden mit Blick auf die Strategie Inputs der wichtigsten Anspruchsgruppen eingeholt. Insgesamt ermögliche die neue Strategie der Regierung, ihren Einfluss als Eigentümer der soH wahrzunehmen, heisst es in der am Montag verschickten Mitteilung an die Medien.

Die neue Eigentümerstrategie ist Teil des umfassenden Vorgehensplans für die finanzielle Stabilisierung der soH, den der Regierungsrat am 30. April 2024 beschlossen hat. Hintergrund war der wachsende finanzielle Druck auf die soH, von welchem alle Schweizer Spitäler betroffen sind. Für eine nachhaltige finanzielle Stabilisierung werden die diversen Steuerungselemente der medizinischen Versorgung in einer Gesamtsicht koordiniert überarbeitet. Eines der zentralen Elemente ist die Eigentümerstrategie des Kantons für die soH.

Auf Basis der neuen Eigentümerstrategie überarbeitet der Verwaltungsrat der soH die Unternehmensstrategie und hat Massnahmen zur Umsetzung der Vorgaben und Ziele eingeleitet.

Die 16 Eigentümerziele für die Solothurner Spitäler AG
Unternehmerische/organisatorische Ziele:
• Sicherstellung der medizinischen Spitalversorgung sowie der ergänzenden ambulanten Versorgung;
• Ausrichtung des Leistungsangebots an den einzelnen Standorten nach betriebswirtschaftlichen Kriterien;
• Verstärkung der Ambulantisierung;
• Konzentration des stationären Angebots;
• Schaffung von Synergien durch standortübergreifende Führungsmodelle und Angebote;
• Überregionale Koordination der Angebote mit den umliegenden Spitälern;
• Engagement in der integrierten Versorgung;
• Leistungserbringung mit hoher und am Patientennutzen orientierter Qualität;
• Leistungen im Auftrag des Kantons zu Gunsten der Versorgungssicherheit.

Wirtschaftliche und finanzielle Ziele für die soH:
• Finanzierung ohne direkte Unterstützung des Kantons;
• Eigenkapitalquote von mindestens 50 Prozent;
• Unterdurchschnittliche Höhe der Fallkosten;
• Umsetzung von Massnahmen zur Ergebnisverbesserung;
• Substanzerhaltung der durch den Kanton eingesetzten Finanz- und Verwaltungsvermögen.

Soziale und personelle Ziele:
• Positionierung als attraktive und konkurrenzfähige Arbeitgeberin;
• Positionierung als attraktive Weiterbildungsstätte sowie ein aktives Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Text: MGT & Bild: ZVG