Die Kantonspolizei Solothurn soll ein modernes Polizei- und Ausbildungszentrum erhalten. Der geplante Neubau in Oensingen beseitigt Infrastrukturdefizite und optimiert Abläufe. Zusätzlich schafft er dringend benötigte Kapazitäten für die Aus- und Weiterbildung sowie für kriminaltechnische Untersuchungen.
Die Aufgaben der Kantonspolizei Solothurn sind in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden. Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, eine heterogene 24-Stunden-Gesellschaft sowie neue gesetzliche Vorgaben stellen immer höhere Anforderungen an die Polizeiarbeit. Die aktuelle Infrastruktur ist diesen Entwicklungen nicht mehr gewachsen. Platzmangel, ungeeignete Mietliegenschaften und fehlende Ausbildungsräume erschweren den Betrieb und führen zu Ineffizienzen.
Der geplante Neubau in Oensingen schafft eine moderne und funktionale Umgebung für rund 150 Mitarbeitende aus elf verschiedenen Diensten. Die Zusammenführung der Polizeieinheiten an einem zentralen Standort verbessert die Zusammenarbeit, verkürzt Kommunikationswege und optimiert Einsatzzeiten. Zeitgemässe Schulungs- und Trainingsgelegenheiten ermöglichen eine praxisnahe und kontinuierliche Weiterbildung der Polizeikräfte. Zudem erhält die Kriminaltechnik zentrale neue Labor- und Untersuchungsräume, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Neben einer verbesserten Einsatzfähigkeit trägt der Neubau im Gäu auch langfristig zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung bei. Synergien mit dem nahegelegenen Schwerverkehrskontrollzentrum werden genutzt.
Ein klimaneutraler Neubau, der neue Massstäbe setzt
Der Neubau vereint gemäss Mitteilung der Staatskanzlei moderne Architektur mit hoher ökologischer Verantwortung. Das Gebäude bietet Platz für rund 150 Mitarbeitende auf 120 Arbeitsplätzen. Es umfasst drei Obergeschosse, ein Sockelgeschoss sowie drei Untergeschosse. Mit einer Nutzfläche von 10 440m² und einem Gesamtvolumen von 72 780m³ werden Flächen optimal genutzt. Nachhaltigkeit steht im Fokus: Der Bau erfolgt weitgehend klimaneutral mit Schweizer Holz, CO₂-reduziertem Zement und Recyclingbeton. Eine Photovoltaikanlage produziert Strom für etwa 70 Haushalte, während die Wärmeversorgung zu 95 Prozent CO₂-neutral über eine Holzschnitzelfeuerung erfolgt. Das innovative Konzept setze «neue Massstäbe für umweltfreundliches Bauen», heisst es in der Mitteilung.
Der geplante Neubau ist mit 84,5 Mio. Franken veranschlagt und in der Mehrjahresplanung ab 2025 berücksichtigt. Das Projekt unterliegt dem obligatorischen Referendum. Nach der Genehmigung erfolgt die detaillierte Planung, der Bezug ist für 2031 vorgesehen.