Theater- und Konzertverein Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Sie laden am kommenden Sonntag, 18. Mai, um 10.30 Uhr zu «Colores de Tango» ins Kunstmuseum Olten ein: Cecilia Garcia (Cello, rechts) und Marija Wüthrich am Klavier. Sie ist auch Präsidentin des Theater- und Konzertvereins Olten.

Für intime musikalische Momente

Der Theater- und Konzertverein Olten lädt am Sonntag zur Konzertmatinée ein

Viermal pro Jahr pflegt der Theaterund Konzertverein Olten die Nische und lädt zur Konzertmatinée. So auch an diesem Sonntag, im Kunstmuseum, wenn Präsidentin Marija Wüthrich gleich selber aufspielt. «Bei unseren Anlässen ist man nahe dran, es entsteht eine fast magische Intimität zwischen Künstler und Publikum», kommt sie ins Schwärmen.

An vier Sonntagen im Jahr organisiert der Theater- und Konzertverein Olten Konzert-Matineen. Junge Talente, Wettbewerbspreisträgerinnen und Wettbewerbspreisträger musizieren in kammermusikalischen Formationen, und dies im Kunstmuseum Olten, von reichlich Kunst umgeben also. «Wir reden, erzählen Geschichten – unsere Veranstaltungen sind lebendig und locker», sagt Marija Wüthrich. Vor mehr als zehn Jahren hat die Konzertpianistin das Präsidium des Vereins mit seinen 80 Mitgliedern übernommen und führt ihn mit unveränderter Begeisterung und im Wissen darum, dass er sich «in einer Nische bewegt», wie sie sagt. Ein Apéro im Anschluss an die Matinéen schafft Gesprächsmöglichkeiten zwischen Künstlern, Publikum und Veranstalter.

Am kommenden Sonntag um 10.30 Uhr wird Marija Wüthrich mal wieder selber auf der Bühne ihres Vereins stehen, bei «Colores de Tango», gemeinsam mit der Cellistin Cecilia Garcia. Das sei aber die Ausnahme, versichert sie.

Klassik muss nicht elitär sein
Im vergangenen Jahr hat der Theaterund Konzertverein Olten seinen 75. Geburtstag gefeiert. Er war 1949 aus der vier Jahre zuvor gegründeten Gesellschaft der Theater- und Musikfreunde entstanden. Als Vereinszweck vermutet werden die Bewerbung von Theatervorstellungen und Konzerten im Stadttheater sowie eigene Aufführungen. Weil der Konzertsaal im Stadttheater mit der Zeit zu gross wurde, wurden die Kammermusikkonzerte ins Kunstmuseum verlegt. Zwar organisierte der Verein in all diesen Jahren um die dreihundert Anlässe mit mehr als 700 Künstlerinnen und Künstlern, darunter spätere Stars wie Sol Gabetta. Grosse Stars aber kann er sich trotz grosszügiger Spender, der Unterstützung durch den Kanton und durch Stiftungen, nicht leisten. Man stehe finanziell aber auf soliden Beinen, betont die Präsidentin.

Marija Wüthrich hatte bei ihrem Amtsantritt explizit gemahnt, dass sich die Klassikszene öffnen und weg vom elitären Gedanken kommen müsse. Andererseits ist es ihr auch wichtig, zu sagen, dass eine Affiche nicht gleich elitär sein müsse, nur weil man in der Klassik halt Musik von früher spiele. «Das Bewusstsein, klassische Musik anders erlebbar machen zu müssen, hat bei den meisten Musikerinnen und Musikern Einzug gehalten.» Und, eben: Sie und ihre unverzichtbaren Helferinnen und Helfer im Verein setzen auf die intime, gemütliche und familiäre Atmosphäre ihrer Konzertreihe im Kunstmuseum – eine Zusammenarbeit, die sie in den höchsten Tönen lobt. «Auf die Interaktion zwischen den Anekdoten und Geschichten erzählenden Musikern und dem Publikum», sagt sie. Zu dieser Romantik passt ganz gut, dass die Präsidentin die Konzertflyer jeweils persönlich verpackt und im Couvert verschickt.

Viele Farben des Tangos
Diesen Sonntag tritt Marija Wüthrich gemeinsam mit Cellistin Cecilia Garcia auf. «Colores de Tango» heisst ihr Programm. Tango, wie zwei in Liebe, in Leidenschaft, und all dies verpackt in einer Melodie, einer Phrase, einem Stück, einem Konzert. Die beiden Musikerinnen werden viele Facetten und Farben des Tangos präsentieren. Vom traditionellen, populären bis zum Tango Nuevo. Cecilia Garcia, geboren in einer argentinischen Musikerfamilie, trägt diese Musik in ihrer Seele. Und Marija Wüthrich hat sich nach dem ersten gespielten Tango in ihrem 16. Lebensjahr in diese Musik verliebt. Das Publikum im Kunstmuseum darf sich also vom Tango verführen lassen, mit den Werken von Jose Bragato, Astor Piazzolla, Cacho Tirao, Juan Carlos Cirigliano und Alberto Ginastera.

Theater- und Konzertverein Olten, Matinée am Sonntag, 18. Mai, 10.30 Uhr im Kunstmuseum Olten. «Colores de Tango ». Erwachsene bezahlen 30 Franken, Mitglieder 25 und Studierende 15 Franken. Der Eintritt für Kinder ist kostenlos.

Text: NIK & Bild: ZVG