Am letzten Freitag durfte Oltens Baudirektorin Marion Rauber im Beisein der beiden Architektinnen, des Stadtbaumeisters und des Gesamtprojektleiters für das Schulhaus Kleinholz die SNBS Gold Plakette entgegennehmen. Die Zertifizierung wurde zum ersten Mal für ein Bildungsgebäude in der Schweiz vergeben. Damit setzt die Stadt ein deutliches Zeichen für nachhaltiges Bauen und moderne Ansätze bei öffentlichen Gebäuden.
Das abgeschlossene Neubauprojekt im Kleinholz markiert schweizweit einen Meilenstein: Es ist das erste Schulhaus, das nach dem Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) 2.1 zertifiziert wurde. Die Umsetzung habe viel Pionierarbeit erfordert, da viele Prozesse bisher nicht standardisiert gewesen seien, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung an die Medien. Zu den weiteren noch nicht zertifizierten Vorreitern gehören insgesamt 25 Bildungsbauten in der Schweiz, darunter zwei im Kanton Solothurn. Für die Direktion Bau in Olten war die angestrebte Zertifizierung ein logischer Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Bau. Im Vergleich zu Minergie legt SNBS den Fokus auf die umfassende Integration gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte.
Hochwertige Standards
Das Bewertungssystem basiert auf 45 Indikatoren, die eine ganzheitliche Betrachtung gewährleisten. Dabei werden hochwertige Standards aus Schweizer Normen und Richtlinien angewendet, um das Gebäude auf allen Ebenen zu verbessern. Eine Grundvoraussetzung für das SNBS Label ist zudem ein Architekturwettbewerb, womit die Stadt Olten nebst der Nachhaltigkeit auch die Baukultur fördert. Die Zertifizierung unterstreiche das Engagement der Gemeinde für energieeffiziente und umweltgerechte Bauweisen, teilt die Stadt mit.
Transparenz, fairer Wettbewerb und effizienter Einsatz öffentlicher Mittel
Seit dem 1. Januar 2021 gilt schweizweit die Pflicht, bei öffentlichen Ausschreibungen auf Transparenz, einen fairen Wettbewerb und den effizienten Einsatz öffentlicher Mittel zu achten. Im Schulhaus Kleinholz zeigt sich dies beispielsweise durch eine zielgerichtete Nutzung der Flächen. Mit 7 700 m² Grünanlagen, verschiedenen Spielmöglichkeiten und rund 50 neuen Bäumen hat es sich für das gesamte Quartier bereit zu einem wertvollen Treffpunkt entwickelt. Erreicht wurde dies unter anderem durch die hohe Nutzerbeteiligung während der Planung. Verschiedene Akteure von der Schule über Sportvereine bis hin zu Quartiervertretern haben sich am partizipativen Ansatz beteiligt und dadurch bei der Projektentwicklung mitgewirkt.
Alle Beteiligten wurden im Prozess dokumentiert, was die Offenheit und Transparenz des Projekts unterstreicht.
Moderne Lichtführung
Das Gebäude besticht durch flexible Raumstrukturen, langlebige Materialien und eine moderne Lichtführung, die den Aufenthalt angenehm macht. Die hohe Tageslichtausbeute, sommerliche Wärmeschutzmassnahmen und die Verwendung von Recyclingbeton sind konkrete Umsetzungsmassnahmen für das Prädikat «umweltgerechte Bauweise». Beheizt wird das Schulhaus über den Wärmeverbund Bornfeld, was die Energieeffizienz zusätzlich stärkt.
Mit der Zertifizierung des Schulhauses Kleinholz setzt Olten einen schweizweiten Massstab. Das Projekt zeigt laut der Stadt, dass verantwortungsvolles Bauen und gute Nutzerqualität Hand in Hand gehen. Es sei «ein Meilenstein» auf dem Weg zu einer lebenswerteren Stadt.