Musik-Spielgruppe Klangfröschli Härkingen / Anzeiger Thal Gäu Olten
27 Kinder dürfen Fabienne Keller (links) und Daniela Mudoni aktuell in ihrer Musik-Spielgruppe Klangfröschli begrüssen.

Aus Idee wurde ein Herzensprojekt

Die Musik-Spielgruppe Klangfröschli Härkingen feiert ihr fünfjähriges Bestehen

Fabienne Keller und Daniela Mudoni feiern mit ihrer Musik-Spielgruppe Klangfröschli Härkingen das fünfjährige Bestehen. Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren dürfen in ihrer Gruppe die Musik als vielfältiges, lebendiges und kreatives Tun wahrnehmen.

Vor über fünf Jahren hat sich die Musikgesellschaft Härkingen mit der Problematik befasst, dass das Interesse an Musikvereinen bei jungen Menschen immer mehr abklingt und es dadurch immer weniger Nachwuchs gibt. Mit der Überlegung, die Kinder viel früher, also bereits vor dem Kindergarten, für die Musik zu begeistern, entstand die Idee einer Musik- Spielgruppe – denn Kinder lieben Musik. Schon Babys wippen zum Rhythmus mit ihren Rasseln und Kleinkinder tanzen zu Melodien, die sie hören.

«Warum also nicht das Interesse aufgreifen? », sagten sich die ausgebildeten Spielgruppenleiterinnen Fabienne Keller und Daniela Mudoni im August 2020 – und gründeten mitten in der Pandemie und mit riesigem Enthusiasmus ihre Musik- Spielgruppe Klangfröschli. «Wir beide musizieren in verschiedenenMusikgesellschaften und lieben es, unsere Begeisterung zur Musik den Kindern spielerisch weiterzugeben», erzählt Mudoni. Die Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren dürfen in ihrer Gruppe die Musik als ein vielfältiges, lebendiges und kreatives Tun wahrnehmen und sich individuell damit auseinandersetzen, sei es in geführten Lektionen oder auch im Freispiel.

Bewegungsformen, Wahrnehmungen und verschiedene Emotionen
Mit der Musik und den Bewegungen unterstützen die beiden die Kinder in vielen Lernbereichen, etwa beim bewussten Zuhören, in der Sprachentwicklung oder auch in der Motorik. Daher liegt es ihnen am Herzen, dass die Kinder ihre eigenen Erfahrungen an den Orff- wie auch einigen Blasinstrumenten sowie beim Tanzen und Singen ausleben und erfahren dürfen. «Sie erlernen so verschiedenste Bewegungsformen und lernen sinnliche Wahrnehmungen und verschiedene Emotionen kennen», sagt Fabienne Keller. Die strahlenden Kinderaugen und die Freude an der Musik würden ihnen oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihnen zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. «So wurde für uns aus einer Idee ein Herzensprojekt mit vielen neuen persönlichen Wegen.»

Der Erfolg zeigt sich erst nach Jahren
Während des CAS «Musizieren für Kleinkinder» an der Musikhochschule in Luzern erfuhren sie viele neue Ideen der Umsetzung. Ihre Motivation ist es, den Kindern viele positive Eindrücke mit der Musik zu vermitteln, um ihr Interesse an der (Blas-)Musik zu fördern, so dass sie bestenfalls ab der 1. Klasse – je nach Instrument früher – ein Instrument bei fachkundigen Lehrpersonen in den umliegenden Musikschulen erlernen. «Von unseren neun Klangfröschlis aus dem Eröffnungsjahr erlernen sieben Kinder bereits ein Instrument an den umliegenden Musikschulen», sagt Daniela Mudoni. Wie ihre Arbeit Früchte trägt, lässt sich also meist erst fünf Jahre später erkennen. Ihre Musik-Spielgruppe wuchs stetig und kontinuierlich und darf aktuell bereits 27 Kinder auch aus ferner Umgebung begrüssen, die ihr Angebot einmal oder mehrmals wöchentlich besuchen. Sie seien gespannt, wie ihre Früchte heranreifen, sagen die beiden. «Jedenfalls freuen wir uns bereits jetzt, die ehemaligen Klangfröschlis an künftigen Musikfesten wieder zu sehen und zu hören.»

Die frühe Sprachförderung integriert
Nicht nur die Musik ist bei den Härkinger Klangfröschli vielfältig, auch die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen bereichern die Gruppe. Darum haben sie ihr Angebot «Spielgruppe mit früher Sprachförderung» in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Härkingen erweitert. Die vom Kanton Solothurn vorgegebene «frühe Sprachförderung» bieten sie ein Jahr vor Kindergarteneintritt an zwei Halbtagen pro Woche an, auch für Interessierte ausserhalb Härkingens. Durch die Musik können sich Kinder nonverbal ausdrücken, sich mitteilen und lernen das Zugehörigkeitsgefühl kennen, unabhängig von Sprache und individuellem Entwicklungsstand. Das Lernen eines Liedes biete jedem Kind die Möglichkeit, seine sprachlichen Fähigkeiten im Schutz der Gruppe zu entwickeln und zu erweitern. Um den Kindern bestmögliche Unterstützung zu bieten, haben Fabienne Keller und Daniela Mudoni in den letzten zwei Jahren den Lehrgang «frühe sprachliche Förderung – Schwerpunkt Deutsch» an der Berufsfachschule in Basel besucht und im Frühling abgeschlossen. «Wir freuen uns, den Kindern beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützend beizustehen und gemeinsam Spass am Entdecken von Sprache und Musik zu haben», sagen sie.

musik-spielgruppe.ch

Text: ANZ & Bild: ZVG