Japankäfer Gunzgen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Kann beträchtliche Schäden anrichten: der Japankäfer.

Japankäfer: Erneute Funde in Region Gunzgen

In der Region Gunzgen sind erneut Japankäfer gefunden worden. An derselben Stelle war es schon im August letzten Jahres zu einem ersten Fund gekommen. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, hat das Amt für Landwirtschaft Massnahmen verfügt.

Aufgrund der Erfahrung im Vorjahr wurde zur Überwachung des Japankäfers in diesem Jahr bereits Anfang Juni in der Region Gunzgen ein dichtes Fallennetz installiert. Mit insgesamt 22 Lockstofffallen sollte eine potenzielle Population des Japankäfers möglichst schnell ausfindig gemacht werden. Wie die Staatskanzlei Anfang dieser Woche mitgeteilt hat, wurden am 16. Juli in der Lockstofffalle südlich der Autobahnraststätte Gunzgen Süd bereits die ersten beiden Japankäfer (lat. Popillia japonica) gefunden. In derselben Falle waren bereits Ende August 2024 fünf Japankäfer entdeckt worden. In der Folge wurden im Herbst letzten Jahres Nematoden – Fadenwürmer – ausgebracht, dies im Umkreis von 500 Metern des Standorts der Lockstofffalle. Dies zur Bekämpfung der Larven des Japankäfers und der Tilgung einer allfälligen Population.

Gestützt auf die Vorgaben des Bundes hat der kantonale Pflanzenschutzdienst an diesem Montag einen Befallsherd und eine Pufferzone rund um den Fundort in Gunzgen ausgeschieden und für dieses Gebiet Massnahmen zur Bekämpfung des Japankäfers verfügt. Das betroffene Gebiet und die Massnahmen wurden im Rahmen einer Allgemeinverfügung am gleichen Tag im Amtsblatt Kanton Solothurn veröffentlicht.

Welchen Schaden richtet der Japankäfer an?
Im Vergleich zu vielen anderen Schädlingen kann der Japankäfer sowohl als Larve wie auch als adultes Insekt Schaden anrichten. Die Larve befindet sich als Engerling im Boden von feuchten Grünflächen und frisst deren Wurzeln ab, so dass die Gräser absterben. Deshalb sind Fussball- oder Golfplätze beliebte Eiablageflächen für den Käfer, da diese oft intensiv bewässert werden. Die adulten Insekten verlassen die Grünflächen und können über 400 verschiedene Pflanzenarten befallen. Dazu gehören unter anderem Reben, Äpfel, Steinobst, Beeren aber auch Gemüse, Mais und Wildpflanzen wie Ahorn und Linden. Die adulten Käfer hinterlassen an den Blättern den typischen Skelettfrass. Nebst den Blättern kann der Japankäfer auch die Früchte oder Blüten der Pflanzen befallen.

Aber wie erkannt man ihn überhaupt? Der Japankäfer hat auf dem hintersten Körpersegment auf beiden Seiten fünf und am Hinterleib nochmals zwei weitere weisse Haarbüschel, die sich von Auge gut erkennen lassen. Die Flügeldecken des Japankäfers sind kupferfarbig. Die Körperlänge beträgt rund einen Zentimeter. Die Flugzeit des Japankäfers dauert in der Regel von Juni bis September.

Was tun bei einem Verdachtsfall?
Bei einem möglichen Verdacht auf Japankäfer sollte man den Käfer einfangen und auf die obengenannten Merkmale überprüfen. Besonders die fünf weissen Haarbüschel auf der Seite und die zwei am Hinterleib sind typisch. Auch auf die Grösse sollte man achten: Der Käfer ist nicht grösser als ein Fünfrappenstück. Es wird empfohlen, den Käfer über Nacht einzufrieden und ein scharfes Foto an den kantonalen Pflanzenschutzdienst zu schicken: pflanzenschutz@vd.so.ch

Infos/Merkblatt: wallierhof.so.ch

Text: MGT & Bild: ZVG