Theaterstudio Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Mona Petri spielt Effi Briest.

«Effi Briest» im Theaterstudio

Das Theater Ariane zeigt am Freitag- und Samstagabend, am 6. und 7. November, im Theaterstudio Olten «Effi Briest – Pathologie einer bürgerlich-normalen Ehe».

Gespielt wird das Schicksal der unsterblichen Frauenfigur aus der Weltliteratur von der herausragenden Mona Petri. Die Vorstellungen morgen und übermorgen beginnen jeweils um 20.15 Uhr.

«Effi Briest» beinhaltet kein Wort zu viel, keines zu wenig. Theodor Fontanes Klassiker ist eine in Prosa aufgelöste Ballade, poetisch und dabei wirklichkeitsgetreu. Aber auch die Parodie auf das Poetische fehlt nicht. Die aus Film und Fernsehen sowie von der Bühne bekannte Schauspielerin Mona Petri und der Darsteller Antonio da Silva zeigen das Stück in einer Fassung von Jordi Vilardaga. Das Theater Ariane aus Winterthur untersucht darin die Frage nach der Fortschreibung bürgerlicher Geschlechtermodelle in einer postfeministischen Gesellschaft.

«Effi Briest» macht als Geschichte aus der Vergangenheit die Differenz zur Gegenwart sichtbar und diese somit interpretierbar. In seinem Roman erzählt Theodor Fontane die auf den ersten Blick unspektakuläre Geschichte einer Ehe, deren Partner einander durchaus zugetan sind. Dass die Verbindung trotzdem in die Katastrophe führt, hängt wesentlich mit den gesellschaftlichen Umständen der Eheschliessung zusammen. Doch geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Darstellung vielfältiger Faktoren, die auf das Paar einwirken. In «Effi Briest» erscheint die Ehe in besonderer Weise dem Widerstreit von individuellen Sehnsüchten und gesellschaftlichen Normen ausgesetzt. Dem Roman gelingt damit die nahtlose Verbindung von Ehe- und Gesellschaftsroman.

Eintrittskarten via eventfrog.ch, Infos zu Schutzmassnahmen wegen Covid-19 unter www.theaterstudio.ch.

Text: MGT & Bild: ZVG