Weihnachten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Ob mit Skype, Zoom oder Facetime: Zumindest online sind die Begegnungen über die Festtage nicht limitiert.

Wenn wir nicht mehr «müssen» dürfen

«Es kommt gar keine richtige Weihnachtsstimmung auf», hat man allenthalben gehört. Und auch «Sehr schade, dass wir unsere Familien-Weihnacht in diesem Jahr nicht im üblichen Rahmen feiern können.»

Der Mensch ist ein Meister im Verdrängen und Vergessen. Wie lauteten die meistgehörten Sätze in vergangenen Jahren? «Ich muss noch ein Geschenk für das Patenkind kaufen», «wir müssen am Weihnachtstag noch Tante X besuchen», «müssen wir unbedingt Onkel Y einladen?» (Namen d. Red. bekannt). «Muss das sein, immer diese Mitternachtsmesse?» Oder am 27. Dezember: «Zum Glück ist die ganze Sache vorbei!»

Was mal als Last empfunden wurde, das wird nun bedauert, weil man genau dies nicht mehr tun darf beziehungsweise tun sollte, so wie man es sich gewohnt ist. Umso mehr sind nun Kreativität und Flexibilität, Akzeptanz und Gemeinschaftssinn gefragt – Verständnis gegenüber den Entscheidungsträgern, Eigenverantwortung mit Schwergewicht auf «Verantwortung» und weniger auf «Eigen».

Verlag und Redaktion des Anzeigers Thal Gäu Olten wünschen Ihnen trotz allem besinnliche und friedvolle Weihnachtstage – an denen Sie nichts müssen, nur etwas weniger dürfen.

Text: Red. und Bild: ZVG