Thaler Beck / Anzeiger Thal Gäu Olten
Das Team vom Thaler Beck (v.l.): Natalia Tsukala (Verkäuferin und Lebenspartnerin von Kostas Delios), Kostas Delios (Bäcker und Patissier), Christos Chondros (Inhaber und Geschäftsführer) mit Sohn und Ehefrau Stefanie Chondros (Marketing).
Thaler Beck Laupersdorf

Neue Bäckerei bringt frischen Duft

In Laupersdorf regt ein junges Team mit französischer Patisserie die Geschmacksknospen an

Christos Chondros hat im Februar mit der Neueröffnung des Thaler Becks in Laupersdorf zusammen mit seinem Team französische Patisserie ins Dorf gebracht. Zudem setzt die Bäckerei auf natürliche Backkunst – ganz ohne Zusatzstoffe. Das kommt gut an.

Damit hatte Christos Chondros nicht gerechnet: Bei der Eröffnung seiner Bäckerei in Laupersdorf Anfang Februar standen die Menschen meterlang Schlange, erzählt der 28-jährige Geschäftsführer. «Viele waren gespannt auf das, was wir anbieten», sagt Chondros, der nun die einzige Bäckerei in Laupersdorf führt. Was die Leute vorfanden, gefiel offenbar: Noch heute, vor allem in der Znüni-, Mittags- und Zvierizeit, ist beim Thaler Beck viel los. Beliebt ist nicht nur das frische Brot, das nach altem Rezept ohne Zusatzstoffe auskommt, sondern auch französische Patisserie, inklusive Torten. Vor allem die Eclairs und die Früchtetörtli konnten sich bereits in kurzer Zeit einen Namen machen. «Wir haben auch Kunden, die dafür sogar von Olten und Oensingen kommen», sagt Chondros stolz.

Griechische Zauberhände
Aber wer ist denn der Schaffer dieser Köstlichkeiten? Das haben sich wohl schon einige gefragt, welche bereits in den Genuss des feinen Gebäcks gekommen sind. Christos Chondros kümmert sich um die Geschäftsleitung, die Buchhaltung und den Verkauf. Die Zauberhändchen, welche besagtes Gebäck herstellen, gehören hingegen jemand anderem, der ausschliesslich in der Backstube, im Hintergrund, agiert: Der 28-jährige griechische Bäcker und Patissier Kostas Delios, der für die Neueröffnung der Bäckerei direkt aus Frankreich in die Schweiz gezogen ist.

«Er ist mein bester Freund und mein Cousin», erzählt Chondros, der in Griechenland aufgewachsen ist, aber dank seiner Schweizer Mutter fliessend Schweizerdeutsch spricht. «Ich habe miterlebt, wie mein Cousin rund 12 Jahre lang in Backstuben, Hotels und schliesslich bei französischen Patissieren seiner Leidenschaft gefolgt ist und immer hart an seinen Fähigkeiten gearbeitet hat. Sein Ziel ist es, immer besser zu werden in seinem Handwerk. Das hat mich immer beeindruckt.» Chondros erkannte das grosse Potenzial von Delios und beschloss, ihn zu unterstützen und in ihn zu investieren, sobald sich die Möglichkeit ergeben würde.

Von der Baustelle zur Bäckerei
2013 zog Chondros in die Schweiz, um eine Ausbildung als Schlosser zu machen. Danach arbeitete er vor allem auf dem Metallbau und auf der Baustelle. Vor drei Jahren begann er, nach einem Ladenlokal für eine Bäckerei zu suchen. In den grossen Städten sei die Ladenmiete aber einfach zu hoch gewesen. Also suchte er weiter, bis er in der Nähe seines Wohnorts Matzendorf auf das leergestandene Lokal in Laupersdorf stiess. Rund 25 Jahre lang war dort eine Bäckerei betrieben worden. Chondros Chance war endlich gekommen: Er packte sie und eröffnete zusammen mit seinem Cousin Delios die Bäckerei. Unterstützt werden die beiden nun tatkräftig von ihren Partnerinnen. Chondros Frau kümmert sich um das Marketing, während Delios Lebenspartnerin an der Verkaufstheke mitanpackt.

Win-Win-Situation mit dem «Rössli»
Zudem arbeitet der Thaler Beck eng mit dem Restaurant Rössli in Matzendorf zusammen. Jeweils am Dienstag, Donnerstag und Samstag beliefert der Beck das Restaurant mit frischem Brot und Patisserie für den Take-Away-Verkauf. Im Gegenzug bezieht der Beck den Thonsalat für die Mittagssandwichs beim «Rössli». Eine typische Win-Win-Situation für beide Parteien.

Die Zusammenarbeit hat sich natürlich ergeben. Die Geschäftsführerin des «Rössli» in Matzendorf ist niemand anderes als die Mutter von Christos Chondros. In Matzendorf gibt es seit der Schliessung der letzten Bäckerei aktuell keine Backstube mehr im Dorf. Die Nachfrage besteht aber weiter. «Vor allem ältere Leute sind sehr froh um frisches, natürliches Brot», sagt Restaurant-Besitzerin Daniela Chondros.

Kompaktes, natürliches Brot
In der Backstube des Thaler Becks wird laut eigenen Angaben auf Chemie verzichtet. «Deshalb hat zum Beispiel auch unser dunkles Brot, wie das Roggenbrot, eine kompaktere Form als man es aus anderen Läden kennt», so Christos Chondros. Das sei das Erfolgsrezept und darauf wollen sie setzen: die Natürlichkeit.

www.thaler-beck.ch

Text: DON und Bilder: ZVG