Robert Lerch in den Augen des Künstlers Christoph R. Aerni.

Mit der Neugierde eines Kindes

Der Kappeler Robert Lerch legt mit «Das alte Lied der Eule» sein neustes Buch vor

Der 82-jährige Robert Lerch lernte als Bauernbub auf dem Ruttigerhof früh, dass zum Menschsein Geburt und Tod gehören. Das widerspiegelt sich auch in seiner Lyrik. Sie kommt nicht gelehrt daher, sondern ist in seinem eigenen Lebensgarten gewachsen. «Das alte Lied der Eule» versammelt Kurzgeschichten, Gedichte sowie auch Aphorismen.

Geburt und Tod seien für ihn Übergänge in eine andere Daseinsform, sagt Robert Lerch. «Die Geburt liegt hinter uns. Den Tod vor uns verdrängen wir immer wieder. » Wie in seinen vorherigen Büchern schreibt der Kappeler, der am Rande des Bornwaldes daheim ist, über die Essenz des Lebens und der Gewissheit, dass dieses unzerstörbar ist. Durch sie will Lerch anderen Menschen Mut machen, das Leben aktiv zu gestalten – «und den Moment zu geniessen.» Robert Lerch wurde mit vier Geschwistern in einem bäuerlichen Umfeld im Ruttigertäli zwischen Olten und Aarburg geboren. Dort, auf dem Ruttigerhof, entfaltete sich seine tiefe Verbundenheit mit der Natur.

«Robert Lerch ist ein spannender Zeitgenosse, dessen Blick auch im fortgeschrittenen Alter dem eines neugierigen Kindes gleicht. Er bewertet nicht, er stellt dar. Mit der Offenheit und der Neugierde des Kindes schaut er auf die Welt seiner Kindheit und Jugend zurück», schreibt Pedro Lenz im Vorwort des Buches. Lerchs Texte seien ehrlich und klar und gerade deswegen sehr lesenswert.

Die Kraft des Bildes
Der Autor schöpft beim Schreiben aus dem Alltäglichen. Das tut auch Christoph R. Aerni. Der bekannte Kunstmaler aus Gunzgen hat in seinem Atelier in Egerkingen die Texte und Gedichte meisterhaft illustriert. Mehr noch: Er erzählt Lerchs Texte in einer eigenen Bildsprache. So finden Leserinnen und Leser auch über die Illustrationen den Zugang zu den Geschichten, Gedichten und Aphorismen. Dank Lerch, Lenz und Aerni hat das «Das alte Lied der Eule» seine Wurzeln in der Region. In Kappel, in Olten und in Gunzgen. Es ist im Oltner Knapp Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Wie bei allen seinen Büchern plant Lerch eine Vernissage. «Sobald es die epidemische Lage erlaubt», so der Autor. Zuerst freut er sich aber auf eine weitere Neuerscheinung: Im Juni erscheint das Buch «Die Ruttiger Buben» von Robert und seinem Bruder Ernst. Die beiden Bauernbuben schauern darin auf ihr Leben zurück und erinnern sich dabei, wie sie sich aufmachten, die Welt zu erobern.

Text: MGT & Bild: ZVG