Gaeuer Spielleute / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Von links: Irma Stöckli (Projektleitung), Christoph Schwager (Künstlerischer Leiter, Autor und Regisseur), Patricia Straumann (Coop, Projektleiterin Sponsoring), Martina Stöckli Simon (Präsidentin Gäuer Spielleute), Elisabeth Weilenmann (Verantwortliche Sponsoring).

Doppelte Freude bei Gäuer Spielleuten

Coop unterschreibt Sponsoringvertrag und der Vorverkauf beginnt am nächsten Montag

Lange war es nur eine Hoffnung und das Festhalten an einem Plan ohne Gewähr. Doch nun startet am 5. Juli der Vorverkauf zum vierten Freilichtspiel der Gäuer Spielleute. Christoph Schwagers neuestes Stück wird ab 20. August in der Oberbuchsiter Schälismühle zu sehen sein.

Vor der Schälismühle steht ein Regiestuhl und im Dachgeschoss hängen Kostüme. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Uraufführung von «Frölein Dokter Felchlin – 50 Jahre Frauenstimmrecht» in grossen Schritten näher rückt. Die aktuellen Lockerungen erlauben es den Gäuer Spielleuten, pro Aufführung 100 Besucher zu erfreuen. Dies entspricht der Hälfte der Sitzplätze. Falls weitere Lockerungen es ermöglichen, werden gerne auch die anderen Plätze vergeben. Auch kulinarisch dürfen die Gäste verwöhnt werden. In der Mühli-Stube und an den Snack-Bars gibt es Kleines und Feines für den Gluscht, ebenso wie währschafte Menüs für Hungrige. Egal ob Apéro, Znacht oder Dessert; der Theaterabend kann gluschtig abgerundet werden.

Aktuell laufen die Vorbereitungen in allen Ressorts unter Hochdruck. Vieles musste wegen der Ungewissheit nach hinten verschoben werden, so dass nun das ganze Team gefordert ist. Die Projektteamleiterin, Irma Stöckli, ist sehr dankbar, dass alle Ressorts von kompetenten und teamfähigen Leuten geführt werden. Sie hat auch so noch alle Hände voll zu tun. Erst vor kurzem fand in Egerkingen die Vertragsunterzeichnung mit dem zweiten Hauptsponsor Coop-Verkaufsregion Bern statt. Coop unterstützt unter dem Motto «Taten-statt-Worte» jedes Jahr über 8000 lokale Vereine und Organisationen. Die Spielleute freuen sich, dass sie von diesem Nachhaltigkeits- Engagement profitieren dürfen.

Herausforderung Bühnenbau
Für den Bühnenbau ist neu Peter Berger aus Oberbuchsiten verantwortlich. Der pensionierte Handwerker hat jahrelange Erfahrung im Umgang mit Materialien aller Art. Beruflich hat der gelernte Elektromechaniker zuletzt in der Vebo Oensingen gearbeitet. Dort hat er im Rahmen der beruflichen Massnahmen eine Schreinerei geführt. Er liebt die Arbeit mit Holz. Nebst Schreinerarbeiten hat er auch Skulpturen mit der Motorsäge geschaffen und unter anderem Tabakpfeifen aus Buchsholz geschnitzt. Scheinbar Wertloses einer neuen Bestimmung zuzuführen, ist eine Passion von ihm. So hat er als Teil des Duos «Old Irons» etliche Eisenplastiken aus Alteisen geschweisst und unverwechselbare Bilder kreiert, in denen er Werkzeuge so einbaut, dass sie erst auf den zweiten Blick zu sehen sind. Peter Berger interessiert sich schon immer für die Welt des Theaters. Die Stücke von Christoph Schwager schätzt er besonders, weil sie nicht aus der Luft gegriffen sind. Sie erzählen aus dem Leben, authentisch und publikumsnah. So war es nicht schwer, ihn für das Projektteam zu gewinnen.

Gemeinsam mit Ueli Gygax baut er rund eine Woche lang das drei Meter hohe Bühnenbild in Form eines Leporellos. Die 16 Seiten-Elemente sollen jedem (Un-)Wetter trotzen können und werden daher mit Spannsets an Betonelementen befestigt. Ein Projekt dieser Grössenordnung ist auch für Peter Berger Neuland. Er stellt sich aber immer gerne neuen Herausforderungen.

Originalpistolen als Theaterrequisiten
Für die Organisation der Requisiten ist Therese Mühlebach Costa aus Kappel zuständig. Sie hat schon in mehreren Projekten auf und hinter der Bühne mitgewirkt und weiss daher, wo sie was finden kann. Die Möbel und Dekoartikel sollen möglichst authentisch sein. Dabei helfen die vielen Fotografien, die bei der unermüdlichen Recherche durch Christoph Schwager, den Autor und Regisseur, gesammelt wurden. Er hat bei diesen Nachforschungen auch Nachkommen der Protagonistin kennengelernt. Der Grossneffe des Frölein Dokter leiht den Spielleuten gar die Originalmatchpistole und die Ordonnanzwaffe von Maria Felchlin für das Schauspiel aus. Der Holzgriff der Matchpistole wurde speziell auf ihre Frauenhand angepasst.

Um in Zeiten der Pandemie die Theaterabende für alle Beteiligten sicher gestalten zu können, wurde ein Schutzkonzept entwickelt, das laufend überprüft und angepasst wird. Wie die detaillierten Massnahmen im Spätsommer aussehen werden, ist noch nicht endgültig klar. Besucher werden gebeten, sich auf der Webseite www.gaeuer-spielleute.ch vorher zu informieren.

Vorverkauf läuft ab Montag
Der Vorverkauf läuft via Link zu Eventfrog auf der oben erwähnten Webseite. Die Online-Buchung ist bis 18 Uhr desselben Tages möglich. Tickets können, gegen eine zusätzliche Gebühr von fünf Franken auch telefonisch bestellt werden (079 770 62 97). Wegen der Covid- Massnahmen müssen von allen Besuchern die vollständigen Kontaktdaten angegeben werden.

Viele Freiwillige sorgen bei den 12 Aufführungen für einen reibungslosen Ablauf und das Wohl der Gäste. Die Gäuer Spielleute freuen sich über jede helfende Hand und über jede glückliche Besucherin und jeden glücklichen Besucher.

Text: MGT & Bilder: ZVG