Kulturstiftung Starrkirch-Wil Birchmeier / Anzeiger Thal Gäu Olten
Er lockt gleich mit vier Weltpremieren. Joe Birchmeier, Präsident Kulturstiftung Starrkirch-Wil

Vier Weltpremieren aufs Mal in Starrkirch-Wil

Die örtliche Kulturstiftung wagt sich mit ihrem 11. Projekt innert zweier Jahrzehnte erstmals ans Genre Film

Die Kulturstiftung Starrkirch-Wil lädt am 5. und 6. November zur Vorführung von vier Kurzfilmen mit Bezug zur Gemeinde in die Kirche ein. Mit Blick auf die engagierten Filmemacher kommt man zum Schluss: Es hat sich gelohnt, dass der fünfköpfige Stiftungsrat sich erstmals ans Genre Film gewagt hat.

Für Joe Birchmeier ist schon Weihnachten. In regelmässigen Abständen erhalten er als Präsident der Kulturstiftung Starrkirch- Wil und die Mitstreiter Philipp Sacher, Christof Schelbert, Thomas Schwab sowie Geschäftsführerin Margrit Gunst die Resultate dessen, was sie als Stiftungsrat vor eineinhalb Jahren in Auftrag gegeben haben: Filme. Filme, die noch kein Mensch gesehen hat, weshalb Birchmeier keck, aber folgerichtig, zur «vierfachen Weltpremiere» am 5. November in der örtlichen Kirche lädt. Dass derart namhafte Kunstschaffende mitgemacht hätten, mache die Stiftung stolz, sagt er.

Eine Stiftung, und das weiss keiner besser als er, die in den letzten 20 Jahren zehn Kulturprojekte auf die Beine gestellt hat, mit denen man sich weit über die Region hinaus einen Namen machen konnte. So auch mit dem künstlerischen Erlebnisrundgang im Jahr 2019, der durch Feld und Wald im Gebiet der Wartburghöfe geführt hatte. Mit dem Restkapital der Stiftung hat das Quintett den aktuellen, elften Kulturanlass initiiert. Den vorerst wohl letzten, so der Präsident. Es sei denn, es fänden sich visionäre Gönnerinnen und Gönner wie seinerzeit Gertrud und Fritz Rentsch.

Eineinhalb Jahre im luftleeren Raum
Mit «lose, luege und stune» wagt die Kulturstiftung Starrkirch-Wil sich erstmals ans Genre Film. Dass sich auf die öffentliche Ausschreibung landesweit bekannte Filmer wie ein Christian Frei oder ein Peter Bolliger gemeldet hätten, sei selbstredend ein Glücksfall, sagt Birchmeier. Hans Kaufmann, den er persönlich kennt, konnte er gleich selber für das Projekt begeistern. Zwei Jungfilmer aus Trimbach runden das Ganze ab.

«Wir sind enorm gespannt, was wir zu sehen kriegen», erzählt Joe Birchmeier. Bei sämtlichen Vorgängerprojekten habe man die Entstehung eins zu eins mitverfolgen können. «Diesmal waren wir eineinhalb Jahre im luftleeren Raum und hatten null Einfluss auf unser Projekt.» Er schmunzelt. Wohlwissend, dass da jede Menge Gutes zu visionieren sein wird in diesen Tagen. Die Vorgaben an die Macher – eine Macherin fand sich leider nicht – waren minim: Eine Filmlänge von fünf Minuten, Budget und zumindest im weitesten Sinne ein Bezug zur Gemeinde. Zu sehen sein werden allerdings nur drei Kurzfilme. Der Streifen von Christian Frei ist nach Rücksprache mit der Stiftung nun 24 Minuten lang geworden. «Er hat uns gebeten, für das gleiche Budget einen etwas längeren Film drehen zu dürfen. Diesem Wunsch haben wir gerne entsprochen», sagt Birchmeier.

Ende und Anfang für die Kirche
Freis Werk dürfte nicht nur der längste, sondern auch der persönlichste Film sein, geht es doch um einen fiktiven Brief an seinen Grossvater Alfred, der einst in der Gemeinde Schule gab und von dem Gemeindeverwalter Beat Gratwohl im Archiv sogar noch Unterricht-Fotos fand. Aus der Kirche, welche die Gemeinde von der Christkatholischen Kirche übernommen hat, wird ein Kulturzentrum, welches vom «Verein KulturKirche 4656» bespielt werden wird. Die Weltpremiere wird also zugleich das Finale als Gotteshaus und die Premiere als Kulturstätte sein. Eine schöne Begebenheit.


«lose, luege und stune» in ch-4656
Die Kulturstiftung Starrkirch-Wil lädt am 5. und 6. November zur Vorführung der vier durch die Stiftung initiierten Filme, die allesamt einen Bezug zur Gemeinde haben, in die Kirche Starrkirch- Wil ein. Die Veranstaltung unter dem Titel «lose, luege und stune», die eingebettet ist in einem vielfältigen kulturellen Rahmenprogramm und von Wortakrobat Kilian Ziegler moderiert wird, beginnt jeweils um 19.30 Uhr. Türöffnung an diesen beiden Abenden ist um 18.45 Uhr. Keine Platzreservierung, Eintritt frei, Kollekte. Einlass nur mit Covid-Zertifikat. Nach der Vorstellung lädt die Stiftung zum Apéro im benachbarten Kirchensaal ein.

Die Kurzfilme können zudem in einer Endlosschlaufe am Mittwoch, 10. und 17. November, am Freitag, 12. und 19. November sowie am Sonntag, 14. und 21. November, jeweils von 17 bis 20 Uhr, in der Kirche Starrkirch-Wil besichtigt werden. Für diese Vorführungen gilt Maskenpflicht.

Infos zu Stiftung und Projekten: 4656.ch

Text: NIK & Bilder: ZVG