Schulanlage Kleinholz / Anzeiger Thal Gäu Olten
Aussenvisualisierung des geplanten Schulhauses Kleinholz. Auf das Schuljahr 2024/25 hin soll die Anlage im Idealfall eröffnet werden.

Kostensteigerung gibt heftig zu reden

Gemeindeparlament stimmt in einer Woche über die Schulanlage Kleinholz ab

Die neue Schulanlage im Oltner Kleinholzquartier steht vor wichtigen Tagen: In einer Woche wird der Neubau in zwei Varianten – mit und ohne neue Dreifachturnhalle – dem Gemeindeparlament unterbreitet; im Falle einer Zustimmung fände am 13. Juni die Volksabstimmung statt. Zu reden geben die Kosten von 39,8 Mio. Franken für Schulhaus und Dreifachturnhalle.

Das neue Schulhaus, welches die Schulanlagen Hübeli, Zementi und den Kindergarten Kleinholz ablösen soll, ist aufgrund der Entwicklungsgebiete Kleinholz, Bornfeld und SüdWest so projektiert, dass es um einen dritten Klassenzug auf total 24 Klassen ausgebaut werden kann. Bei einem solchen Ausbau müssten drei Turnhallen eingeplant werden. Hinzu kommt, dass für Unterrichtsinhalte wie Fussball, Handball, Volleyball, Badminton und ähnlich platzintensive Spiele planbare Doppelhallenbelegungen im Unterricht wertvoll sind. Eine Dreifachhalle bildet auch die Basis für freie Entscheide über die Sanierung der über 30 Jahre alten Stadthalle und die Weiterführung des Mietvertrags für die Giroud-Olma-Halle. Der Stadtrat beabsichtigt diesbezüglich, den Mietvertrag mit dem Kanton betreffend Giroud-Olma-Halle auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme der neuen Dreifachturnhalle zu kündigen. Deren Realisierung zum gleichen Zeitpunkt wie die übrige Schulanlage ermöglicht eine Kostenoptimierung.

Diverse Gründe für höhere Kosten
Im September 2019 ging das Projekt «windmolen» des Zürchers Teams neff neumann architekten ag als Sieger aus dem Projektwettbewerb hervor. In der nachfolgenden Optimierungsphase konnte die Geschossfläche über das ganze Projekt um rund fünf Prozent reduziert werden. Zusätzlich führten konstruktive Vereinfachungen zu weiteren Kosteneinsparungen. Basis für den Entscheid des Gemeindeparlaments über den Projektierungskredit bildete eine Grobkostenschätzung für die Gesamtanlage von 34,56 Mio. Franken, bei einer möglichen Abweichung von ±30 Prozent.

Verschiedene Faktoren hätten jedoch im Rahmen der Planung zu einer Kostensteigerung geführt, hat nun die Stadtkanzlei Olten mitgeteilt:

• Die horizontale Erweiterbarkeit um acht weitere Klassen bedingt eine Vorinvestition bezüglich Andockstellen und Anordnung der Bauten auf dem Gelände.

• Die Vorgabe des Parlaments, die Turnhalle als separate Baute zu realisieren, um auch getrennt darüber entscheiden zu können, verhindert ein kompakteres und damit kostengünstigeres Volumen und Synergien in der Fundamentierung.

• Der ursprünglich in saniertem Zustand übernommene Baugrund gilt nach aktuellen Richtlinien als kontaminiert, was für Mehrkosten von über einer halben Million Franken sorgt.

• Der Gebäudestandard SNBS inklusive Anschluss an die Fernwärme im Sinne der CO2-Neutralität und Photovoltaik für die Eigenversorgung führt zu Mehrkosten bei den Investitionen.

Optimum soll ausgeschöpft werden
Dadurch sind die Kosten inklusive fünfprozentiger Projektreserve für die beiden Varianten, die dem Parlament vorgelegt werden, gestiegen auf 25,6 Mio. Franken für das Schulhaus und 14,2 Mio. Franken für die Dreifachturnhalle in der vom Stadtrat favorisierten Kombination, respektive 28,6 Mio. Franken in der Version Schulhaus ohne Dreifachturnhalle. Die Projektsteuerung hat mit Blick auf die nächste Projektphase den Auftrag erteilt, in jeder Fachdisziplin das Optimum auszuschöpfen.

Es sei ein Kernauftrag der Stadt, zeitgerecht genügend und den pädagogischen Anforderungen entsprechenden Schulraum anzubieten, betont der Stadtrat in seiner Vorlage an das Gemeindeparlament. Das vorliegende Projekt setze dies mit Erstellungskosten, die sich in der gleichen Grössenordnung wie bei vergleichbaren Schulanlagen bewegen, vorbildlich um und leiste als neuer Treffpunkt im Quartier auch über den eigentlichen Auftrag hinaus einen wertvollen Beitrag für das künftige Stadtleben. Der Stadtrat beantragt daher, das Projekt in der Variante «Schulhaus Kleinholz mit Dreifachturnhalle» umzusetzen, weil so ein aktuelles infrastrukturelles Defizit nachhaltig und langfristig gedeckt werden könne.

Text: MGT & Bild: ZVG