Die Impfkampagne im Kanton komme gut voran, schreibt die Staatskanzlei. Ab sofort können sich über 65-Jährige und das Gesundheitspersonal impfen lassen. Auch werden Impfaktionen in Hausarztpraxen gefördert.
Die Zahlen sprechen für sich: Bislang haben sich gemäss Mitteilung der Staatskanzlei im Kanton Solothurn 18 341 Personen ab 75 Jahren für eine Covid- 19-Impfung angemeldet. Das entspricht 71 Prozent aller Personen in dieser Altersgruppe. Sie haben entweder mindestens ihre erste Impfung erhalten oder bekommen demnächst einen Termin. Damit kann der Kanton Solothurn seine Impfkampagne für 65- bis 74-Jährige öffnen.
Weiterhin gilt: Alle Personen ab 75 Jahre und Hochrisikopatientinnen und -patienten, die sich nachträglich für eine Impfung entscheiden, werden in der laufenden Impfplanung prioritär behandelt: Sie erhalten unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Anmeldung den erstmöglichen Termin. Zudem können sich schon heute alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons für die Impfung anmelden – unabhängig von Alter oder Vorerkrankung. Der Termin wird per SMS automatisch zugestellt, sobald die entsprechende Zielgruppe an der Reihe ist.
Höhere Anreize für Hausarztpraxen
Seit Beginn der kantonalen Impfkampagne im Januar werden im Rahmen eines Pilotprojekts in sechs ausgewählten Hausarztpraxen Impfungen durchgeführt. Das Angebot soll schrittweise ausgeweitet werden: Ab Mitte April erhalten Hausärztinnen und Hausärzte die Möglichkeit, Impfaktionen in ihren Praxen anzubieten. Voraussetzung ist, dass sie mindestens 50 Impfungen in der Woche durchführen. Damit möglichst viele Arztpraxen bei den Covid-19-Impfungen mitmachen, erhöht der Kanton Solothurn die Entschädigung: Hausärztinnen und Hausärzte erhalten neu insgesamt 40 Franken pro Impfung – 24.50 Franken von der Krankenversicherung und 15.50 Franken vom Kanton. Mit dieser Ausweitung sollen bis Ende Jahr zusätzlich rund 75 000 Personen geimpft werden können.
«Hausärztinnen und Hausärzte sind ein wichtiger Pfeiler in der kantonalen Impfstrategie. Sie ergänzen und entlasten die drei bestehenden Impfzentren und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Impfbereitschaft. So können wir auch Personen erreichen, die sich in Gesundheitsfragen lieber an ihre Hausärztinnen und Hausärzte wenden», sagt Peter Eberhard, Chef Gesundheitsamt. Mit der Stärkung der Arztpraxen könne zudem noch flexibler und bedarfsgerechter auf künftige Impfungen reagiert werden.
Zivilschutzeinsatz verlängert
Im Kanton Solothurn werden derzeit in den drei Impfzentren Breitenbach, Olten und Solothurn Impfungen durchgeführt. Massgeblich unterstützt wird das Gesundheitsamt an allen Standorten durch den Zivilschutz, der für die Bereiche Empfang, Registrierung, Logistik und Betreuung der Personen verantwortlich ist. Angesichts dieser zentralen Rolle in der Pandemiebekämpfung hat der Regierungsrat beschlossen, den Zivilschutzeinsatz um einen Monat bis Ende Juli zu verlängern. «Wir können so rund 65 000 zusätzliche Impfungen durchführen. Damit sollte der Grossteil aller impfwilligen Personen bis Ende Juli geimpft sein – vorausgesetzt, uns steht genügend Impfstoff zur Verfügung», so Eberhard weiter.
Weitere Impfmöglichkeiten sind in Planung. So sind beispielsweise auch Impfungen in Apotheken vorgesehen.