Die Busbetrieb Olten Gösgen Gäu AG (BOGG) will ihre gesamte Flotte bis ins Jahr 2035 auf alternative Antriebe umstellen und tätigt dazu umfangreiche Investitionen.
In einem ersten Schritt beschafft die BOGG fünf Elektrobusse bei der Man Nutzfahrzeuge (Schweiz) AG. Diese werden voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auf den Buslinien 503 und 509 in der Stadt Olten in Betrieb gehen.
Die Ausschreibung für die fünf Elektrobusse ist nach öffentlichem Beschaffungsrecht (GATT/WTO) erfolgt. Dabei riefen 13 Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen ab und sieben Anbietende reichten schlussendlich eine Offerte ein. Sechs Unternehmen konnten ein Fahrzeug zur Beurteilung und Probefahrten auf dem Liniennetz zur Verfügung stellen und erfüllten damit alle entscheidenden Kriterien zur Beurteilung. Den Zuschlag erhielt die Man Nutzfahrzeuge (Schweiz) AG im zürcherischen Otelfingen. «Die Offerte im Umfang von rund 3,5 Millionen Franken hat sämtliche Beschaffungskriterien am besten erfüllt und erzielte insbesondere den besten Kosten-/ Nutzen-Vergleich», begründet Dieter Leu, Verwaltungsrat BOGG und Leiter der Arbeitsgruppe Flottenmanagement, den Entscheid. Ab dem 2. Juli ist nun die gesetzlich vorgegebene Rekursfrist von zehn Tagen angelaufen.
Unterwegs auf den Linien 503 und 509
Bei den bestellten Bussen handelt es sich um fünf zweiachsige Busse des Typs Man Lion’s City E. Diese werden auf den innerstädtischen Linien 503 und 509 verkehren. Die Fahrzeuge verfügen mit komplett geladenen Batterien über eine Reichweite von rund 200 Kilometern. Um eine Tagesleistung auf den betreffenden Linien fahren zu können, sind die Busse auf eine Unterwegs-Lademöglichkeit an der Endhaltestelle Bornfeld angewiesen. Zudem können die Busse zusätzlich auch im BOGG-Depot in Wangen geladen werden. Man Nutzfahrzeuge (Schweiz) AG liefert die bestellten Busse im Herbst 2022 aus. Im Anschluss finden intensive Schulungsfahrten statt. Zudem stellt BOGG die Fahrzeuge der interessierten Öffentlichkeit bei einem Anlass vor. Die definitive Inbetriebnahme ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 geplant.
Umstellung der BOGG-Flotte bis 2035
Im Rahmen ihrer Fahrzeugstrategie 2035 plant die BOGG, die gesamte Flotte von Erdgas- und dieselbetriebenen Bussen schrittweise auf alternative Antriebstechniken umzustellen. «Die Klimaerwärmung und die in der Folge notwendige Abkehr von fossilen Brennstoffen sind ein wichtiges gesellschaftliches und wirtschaftliches Thema. Auch die BOGG will mit dem Einsatz ressourcenschonender Fahrzeuge ihren Beitrag leisten zur Vermeidung unnötiger CO2-Emissionen und zur Schonung der Umwelt», so Dieter Leu weiter. Die Umstellung der Flotte dauert mehrere Jahre, da die Busse jeweils erst zum Ende ihres Lebenszyklus ersetzt werden. «Aufgrund der aktuell noch notwendigen Unterwegs-Lademöglichkeit setzen wir auf eine linienweise Umstellung. Wir rechnen aber damit, dass sich mit der Weiterentwicklung der Elektrobusse auch die Kapazität der angebotenen Batterien erhöhen wird. Somit wird es früher oder später möglich sein, ganze Tagesleistungen ohne Unterwegs- Lademöglichkeit fahren zu können und die Busse ausschliesslich in den Depots zu laden», erklärt Dieter Leu. Die Umstellung auf den Elektrobusbetrieb erfordere zusätzliche Investitionen und sei nur dank der finanziellen Unterstützung von Partnern möglich. «Mit dem Kanton Solothurn und der Stiftung myclimate haben wir zwei starke Partnerinnen an unserer Seite, welche die Mehraufwände für E-Mobilität mitfinanzieren.»