ARA Gaensbrunnen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die bestehende Abwasserreinigungsanlage im Steinbruch wird zu einem Stapelbecken umgebaut.

Die ARA Gänsbrunnen hat ausgedient

Im kommenden Jahr fusioniert Gänsbrunnen auch in Sachen Abwasser mit Welschenrohr

Die kleine Abwasserreinigungsanlage zuunterst im Steinbruch Gänsbrunnen wird an die ARA Welschenrohr und somit an die ARA Falkenstein angeschlossen. Diesen Grundsatzentscheid hat die Budgetgemeindeversammlung im letzten Dezember gefasst und einen Kredit von 2 Millionen Franken gesprochen.

Vorerst brauche es noch die Planung, die Auflagen und die Submission durch das Ingenieurbüro Emch+Berger in Solothurn, bevor die Arbeiten in Angriff genommen werden könnten, erklärt Kurt Schneeberger, Präsident der Werkkommission: «Voraussichtlich wird das 2023 sein.» Die ARA Gänsbrunnen wurde 1992 erbaut und diente nun während 30 Jahren zur Reinigung der Abwässer der Gaststätten und Wohnhäuser im Zentrum von Gänsbrunnen.

Schon lange erfüllte die kleine Abwasserreinigungsanlage die kantonalen Vorgaben nicht mehr. Das Amt für Umwelt prüfte seit einiger Zeit verschiedene Lösungen. Ein Anschluss an die Gemeinde Crémines kam jedoch aus Kostengründen nicht in Frage, obschon die Abwässer abwärts wegfliessen könnten. Der Bau bis zum Sicky-Park wäre im schwierigen Gelände zu aufwendig gewesen, ebenso die Ableitung durch den Tunnel nach Oberdorf. Mit dem Anschluss der ARA Welschenrohr 2016 an die ARA Falkenstein ergab sich die jetzige Lösung.

Fast fünf Kilometer Leitung
Die bestehende Anlage im Steinbruch, hart an der Grenze zu Crémines, wird zu einem Stapelbecken umgebaut. Abwasserpumpen befördern die Abwässer in einer neuen Leitung auf die Passhöhe beim ehemaligen Restaurant Rido, von wo sie bis zum Anschluss in der Schützenmatt beim Schützenhaus nach Welschenrohr geführt werden.

Auf dieser Strecke wurde vor dreissig Jahren eine Wasserleitung eingelegt, zur Lösung der Trinkwasserprobleme im Hintern Thal. «Mit der neuen Abwasserleitung können unterwegs auch die Landwirtschafts- und Gastbetriebe wie zum Beispiel der Schafmatthof an die ARA angeschlossen werden», sagt Stefan Rastorfer, Verantwortlicher für das Abwasser der Gemeinde, denn die häuslichen Abwässer gehörten nicht mehr auf die Felder.

Besondere Einbaumethode
Zum Einbau der Abwasserleitung wird die bestehende Trinkwasserleitung verwendet. Diese wird geberstet, also aufgesprengt und vergrössert, so dass die beiden neuen Rohre für Wasser und Abwasser eingezogen werden können. Dadurch erübrigen sich die aufwendigen Grabarbeiten zum grössten Teil. In Etappen erfolgt der Ausbau zur Ausführung, wobei mit Provisorien die Trinkwasserversorgung stets aufrecht erhalten wird. Mit der Ausführung des Projektes ist 2023 zu rechnen.

Und die Kosten?
Eine Rolle für den Entscheid zum Anschluss in Welschenrohr spielte schliesslich auch die Fusion der beiden Gemeinden Welschenrohr und Gänsbrunnen vor zwei Jahren. Damit ist die Abwicklung des Projektes einfacher geworden, ergibt aber auch erhebliche Kosten für die Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen. Laut Bulletin für die Gemeindeversammlung wird mit Bruttokosten von zwei Millionen Franken und Subventionen im Umfang von 434000 Franken gerechnet. Diese Zahlen bedürfen aber weiterer Abklärungen wie Detailplanung und Beitragsregelungen.

ARA Gaensbrunnen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die kleine Anlage in Gänsbrunnen erfüllt die Vorgaben des Kantons nicht mehr.
Text & Bilder: WSW