Mit spitzer Feder

Meinrad Kofmel

«Guten Tag, der Herr.»
«Morgen.»
«Womit kann ich dienen?»
«Sind Sie der Besitzer dieser Voliere?»
«Der Vogelfänger bin ich, ja.»
«Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, Ihr Geschäft stehe zum Verkauf.»
«Da hat dies Vögelein den Schnabel ganz schön voll genommen. Doch wenn Sie Ornithologe sind, kann ich Ihnen ein paar Piepmätze abtreten.»
«Ich will nicht ein paar, ich will den ganzen Schwarm.»
«Die machen aber jede Menge Lärm.»
«Bei mir darf jeder so viel Lärm machen, wie er kann – und ich will.»
«Nein, wir sind nicht zu verkaufen.»
«Aber käuflich.»
«Wo denken Sie hin? Nicht für alles Geld der Welt!»
«Wie klingen 35 Milliarden für Sie?»
«Da pfeif ich drauf!»
«Sie kriegen wohl den Kropf nicht voll genug. 40?»
«Nun, ein bisschen mehr darfs schon sein. Sagen wir 44, weil Sie es sind.»
«Einverstanden. Sagen Sie, kann ich mit Bruttoinlandprodukten zahlen?»
«Mit wie bitte was?»
«Mit dem Wert aller Waren und Dienstleistungen, die eine Volkswirtschaft innerhalb ihrer Landesgrenzen in einem Jahr produziert. Ich könnte Jordanien anbieten. Zwei Mal Zypern? Lieber vier Mal Malawi? Was sagen Sie?»
«Nur Cash ist fesch!»
«Na gut, voilà.»
«Danke. Dafür kriegen Sie einen Schokoriegel obendrauf, gratis und franko.»
«Ich esse keine Schokolade, Schokolade macht dumm.»
«Aber es ist ein Mars…»
«Her damit!»

Der Autor hat Mühe mit all den vielen Nullen.