Wissen Sie, wie wir Menschen überhaupt reden lernen?
Es braucht dazu das Organische und ein intaktes Gehör. Es braucht dazu die Augen und die Mimik. Es ist also nicht altbacken, sich dem neuen Erdenbürger in kindlicher Freude und mit dem «Emilschen Tututu» hinzugeben, es ist sogar hilfreich und notwendig.
Der Körper braucht Bewegung und Resonanz, um zu funktionieren. Das ist nicht esoterisch, sondern Physik. Den Weg in den Kindergarten zu Fuss zu tun, ist also gut. So aktiviert der Mensch bereits seine linke und rechte Hirnhälfte. Arme und Beine sind dazu da, genutzt zu werden. Auch sie spielen zusammen mit den Mundwerkzeugen wichtige Rollen beim Spracherwerb.
Der Mensch braucht in allem, was er tut, ein lebendiges Gegenüber, um gesund zu bleiben. Gefühle zuzulassen und auszudrücken, Inhalte zu vermitteln, Anliegen zu transportieren: Alles will gelernt sein. Tischrituale, Diskutieren und Streiten – konstruktiv natürlich – ebenso.
Zwischen einem lautlos gelesenen und einem gesprochenen Text liegen Welten.
In der Oberstufe verlangen wir von den Jugendlichen, dass sie sich dem Berufsleben stellen. Sie sollen Sprechen und Reden, den Dialog beherrschen, empathisch, kreativ und lösungsorientiert sein. Machen wir uns also auf den Weg. Erwerben wir Sprache – denn Reden ist Hören.
Singen und Sprachegestalten sind für Tanja Baumberger eine Herzensangelegenheit. So vereint sie ihre Leidenschaften im Beruf.